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11/25/2020 3 Comments

Baumpflege

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Ich bin wieder einmal vor Sonnenaufgang unterwegs. Am Himmel zeigen sich die ersten Anzeichen des neuen Tages als ich über die lange Brücke über den ausgetrockneten Allgarrobo-Bach gehe. Ich gehe der Sonne entgegen, hab noch etwas Zeit, sie steigt erst in zehn Minuten aus dem Meer.
Um acht bin ich am Strand. Regelmässig rollen die Wellen heran, überschlagen sich kurz vor den Ufer-Steinen und erreichen diese als strudelnder Schaum. Umspülen die Steine bis in den letzten Winkel, lecken den Sand und ziehen sich wieder zurück. Schon rollt die nächste Welle. Das ist es, was mich immer wieder fasziniert. Dieses Kommen und Gehen, diese sanfte Kraft, der nichts entgegengesetzt werden kann. Das Wasser fliesst, vor und zurück, kennt kaum Widerstand, nimmt Sandkörner mit und bringt neue, lässt Muschelstücke liegen und verschiebt Kiesel. Es braucht grosse Steine, um dem Wasser Grenzen zu setzen. Doch wenn die Zeit für Sturm ist, wird das Wasser auch diese Steine angreifen. Heute ist das Meer ruhig. Es liegt ein Glanz über dem Wasser.
Und jetzt, hinten am Horizont erscheint ein kleines Licht. Ein Punkt nur, aber er wird breiter. Die Wolken erstrahlen jetzt in noch intensiverem Glanz. Die Welt ist golden, die Sonne kommt aus dem Wasser, wird breiter, wird rot, wird rund. Zwanzig Minuten später ist sie ganz da, blendet. Der Himmel wird blau, das wasser weiss schäumend, das Gold ist verschwunden. Ich drehe mich um, schlendere zurück. Da wo die tiefstehende Sonne auftritt, hüllt sie jetzt alles in ihren goldenen Schein ein. Das kleine Häuschen von Carmen erstrahlt golden. Die Pflanzen in den Blumentöpfen strecken der Sonne ihre Blättr entgegen. Der abblätternde Wohnblock erstrahlt warm.
Ich hätte jetzt Lust auf einen Cappuccino, gehe am Block vorbei, komme zum Dolce Vita, wo sich am Abend wieder die Sonnenanbeter zum letzten Drink des Tages sammeln werden.
Jetzt ist es noch geschlossen. So wie alle Restaurants zu dieser frühen Stunde. Wann sie öffnen werden, ist nirgens ersichtlich. Die meisten Speiserestaurant werden gegen Mittag öffnen, andere öffnen heute gar nicht, gar nicht mehr in dieser Saison. Obwohl die Menutafeln mit allen Angeboten noch immer draussen stehen, die Tische noch aufgedeckt sind. Allzeit bereit. Falls die Sanktionen vorbei gehen, mehr Leute kommen würden, könnte man wieder öffnen. Einige werden nie mehr öffnen, jedenfalls nicht mehr unter dem früheren Betreiber.
In der Chiki-Bar brennt Licht. Hier sitzen bereits ein paar Leute beim Kaffee. "Gibt es Croissante?" frage ich. "Ja, mit Kase und Schinken?" Eigentlich hatte ich mir ein ganz normal trockenes Croissante vorgestellt, aber ich nehme das Angebot an und bekomme ein grosses Croissante, gefüllt mit Käse und Schinken und kurz unter dem Grill gewärmt. Schmeckt gut, werde ich mir merken und wieder einmal hier einkehren.
Auf dem Heimweg begegne ich einem Gärtner. Er ist dabei, die hohen Palmen zu stutzen. Mit eienr speziellen Vorrichtung ist er bis hinauf zum Wipfel der Palme geklettert und schneidet mit einem scharfen Werkzeug die langen Palmwedel, holt die riesigen Fruchtstände zwischen den Blättern hervor und befreit  die Palme von allen ausgetrockneten Blattresten. Leider ist er zu weit oben, ich kann ihn nicht nach den Papageiennestern fragen. Aber er bestätigt mir, dass er alle Palmen auf diesem Rasen stutzen wird.
Am Abend mache ich mich auf die Suche nach den Resultaten seiner heutigen Arbeit und tatsächlich. Alle Palmen haben ihre riesigen runden Wedel verloren. Nur noch ein paar Wedel stehen auf dem Zenit der schön gestutzten Stämme. Sogar die ganz hohe Palme ist geputzt. Es ist, als ob ein Coiffeur mit seiner Haarschneidemaschine durchgefahren wäre. Die Palmen sehen aus, wie hoch aufsetzte Ananas. Sie werden wieder austreiben, da bin ich sicher. Schon bald werden in der Mitte neue Wedel treiben, die bestehenden werden ihnen Platz machen und sich im Kreis neigen. Ich hoffe nur, dass der grosse Gummibaum, der in der Ecke steht, von dieser Aktion verschont wird.
Ich stelle mich unter seine Äste und schaue dem Gärtner zu, der jetzt mit einer Motorsäge arbeitet. Damit gibt er der Ananas der letzten Schliff, holt allen Unrat vom Stamm und ganz bestimmt räumt er dabei die Nester der Papageien endgültig aus. Sie seien zu einer Plage geworden, weil dieses Jahr die Touristen ausgeblieben sind, weil es so ruhig war, habe ich gelesen. Schade, mit der Ruhe ist es wohl jetzt vorbei, die Vögel werden neue Unterkünfte finden müssen, werden wohl nicht mehr so viele Junge ausbrüten können.
Ich werde in den nächsten Tagen wieder kommen um nachzusehen, was mit dem Gummibaum passiert.
Ich spaziere weiter, komme zu den Fischerhäuschen und bin schon bald beim Hafen. Es ist noch zu früh für den Sonnenuntergang. Soll ich irgendwo einkehren. Zum Nachtessen reicht es nicht mehr, in einer knappen Stunde schliessen die Restaurants. Ich kann mich nicht entschliessen, laufe weiter. Und bin plötztlich wieder auf der Hafenmauer, auf dem Weg zum äusseren Leuchtturm.
Ein Boot hat hier festgemacht, die Männer putzen das Deck. Der Kapitän startet den Motor und schon will ich ihm  'Petri Heil' wünschen, aber ich nehme nicht an, dass er mich verstehen würde und wie der entsprechende Wunsch in spanisch heisst, weiss ich nicht. Er will auch gar nicht losfahren, denn soeben ist ein Lastwagen vorgefahren. Auf der Brücke ist eine grosse Rolle mit dem aufgerollten Netz. Dieses wird jetzt auf das Boot übertragen. Dank dem Schiffsmotor läuft die grosse Rolle im Schiff. Sechzig Meter lang ist das Netz, erklärt mir der Kapitän. Er wird heute nicht mehr hinausfahren, erst morgen in der früh, wird er wieder starten.
Ich glaube ich habe unterdessen den Unterschied gesehen, zwischen den Fischerbooten der Nacht und jenen des Tages. Werde mich aber gelegentlich noch einmal erkundigen. Der Kapitän hier ist zwar nett, aber er hat keine Zeit, muss das Umrollen überwachen.
Als das ganze Netz im Schiff ist, fährt er los. Die Leute haben jetzt Feierabend, das Boot fährt in den Hafen, bereit für den neuen Start am frühen Morgen. 
Dafür fahren jetzt die Boote für die Nacht aus. Immer mit dem kleinen Lockboot mit den grossen Lampen, das am Bug angehängt ist. Eine ganze Flotte ist es, die jetzt hinaus fährt und ich kann sehen, dass bei allen die grossen eisernen Tore fehlen, die bei den Booten des Tages hinten überall ausgefahren sind. Ich nehme an, dass damit die Netze hereingeholt werden. Doch wie machen das die Boote der Nacht? Warum brauchen die das nicht? 
Inzwischen ist die Sonne zum Horizont gesunken, schickt ihre rotgoldenen Strahlen über das Wasser. Genauso majestätisch, wie sie am Morgen aufgetaucht ist, verabschiedet sie sich jetzt. Die Boote fahren hinaus auf der goldenen Strasse und von der anderen Seite kommen die Boote jetzt herein. Begleitet von den Möwen, die auf der Hafenmauer gewartet haben.
Nachdem die Sonne endgültig versunken ist und die Welt in einem versöhnlichen Rosa hinterlässt, verlasse ich den Ort, komme zum Platz, wo die Netzreparierer eben ihre Sachen zusammen packen. Die Katzen sind gefüttert, der Mann, der mir beim letzten Mal ein paar Fragen beantwortet hat, winkt mir zu, bevor er mit seinem Wagen losfährt.
Auf der Mauer stehen zwei Männer. Sie sind am Fischen. Doch wie soll das gehen? Sie haben nur eine Schnur in der Hand. Ich bleibe stehen, sehe ihnen zu. Was sie wohl fangen? manchmal zuckt die Schnur, dann holen sie sie vorsichtig ein. Ein Stück Plastik hat sich daran verfangen, ein Rest eines Netzes. Dann holen sie Ihr Taschenmesser, schneiden den Unrat los und werfen den Köder zurück ins Wasser. Nachdem ich eine Weile zugesehen habe, wage ich zu fragen: "Befreit ihr das Wasser vom Müll?" Er ist etwas perplex, zeigt mir dann aber seinen Fang, der sich inzwischen im ausgelegten Netz verkrochen hat. Ein Tintenfisch. Die beiden sind Tintenfisch-Fischer.
Egal, wie oft ich hierher komme, ich werde immer wieder etwas neues entdecken.
3 Comments
Rita Bucher
11/26/2020 15:48:55

Liebe Beatrice
Ich lese Deinen Blog IMMER 😊 und freue mich IMMER auf den Nächsten 😀
Du schreibst wirklich ‚zum Lesen‘ und die Fotos/Filme sind toll!!!
Ich bin beeindruckt, wie du dein Leben gestaltest.....und in deiner jetzigen Situation trotzdem geniessen kannst.
Ich denke aber, dass das nicht immer ganz soo einfach ist? ... weil jetzt der ‚Auslauf‘ auf das Dorf beschränkt ist....

Ich wünsche dir von Herzen weiterhin viel Freude, gute Begegnungen, alles Gute und vor allem:
Bleib gesund und schreib weiter 👍😀
Ganz liebe Grüsse
Rita 😘

Reply
Irma Hufschmid
11/27/2020 20:43:11

Toll Beatrice, man hat das Gefühl den Sonnenaufgang mitzuerleben. Einfach immer wieder ein Schauspiel der Sonnenaufgang im Meer sowie auch der Sonnenuntergang. Danke für die tollen Fotos und Videos.

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Bianca MacFarlane link
2/19/2021 12:46:28

Hi tthanks for sharing this

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