Bison
  • Home
  • Perureise 2023
  • Daten und Kosten
  • Blog - Reiseberichte
  • Blog 2020
  • Peru-Videos
  • Kolumbien-Videos
  • Argentinien-Videos
  • Dubai-Videos
  • Indien-Videos
  • Bali-Videos
  • Buch: Falco
  • Buch: Regenzeit
  • Shop
  • Home
  • Perureise 2023
  • Daten und Kosten
  • Blog - Reiseberichte
  • Blog 2020
  • Peru-Videos
  • Kolumbien-Videos
  • Argentinien-Videos
  • Dubai-Videos
  • Indien-Videos
  • Bali-Videos
  • Buch: Falco
  • Buch: Regenzeit
  • Shop
Search by typing & pressing enter

YOUR CART

10/31/2020 0 Comments

Cordoba

Picture
Picture
Picture
Picture
Auch heute peile ich wieder einen Punkt von meiner Bucket List an. Die Mezquita in Cordoba, diese arabische Moschee mit ihren über 800 Säulen ist einfach ein 'Must-see' wenn ich schon in Andalusien bin.
Zwar ist es eine lange Fahrt über eine einsame Autobahn. Ich scheine tatsächlich wieder fast allein auf der Welt zu sein. Vor mir liegen endlose Olivenbaumplantagen. Möchte nur wissen, wer die alle erntet, vom essen gar nicht zu reden. Immerhin brauche ich meistens spanisches Olivenöl. An einer Tankstelle halte  ich an, um mir einen Kaffee zu besorgen und bin fast überrascht, dass jemand hinter der Kasse steht. Ob der jetzt den ganzen Tag auf mich gewartet hat? Er macht mir einen Cappuccino to go und schon bald bin ich wieder unterwegs.
200 km durch eine weite hügelige Landschaft, der Sonne ausgesetzt, trocken. Oliven in Reihen über alle Hügel hinweg. Junge Bäume, ältere Bäume, abgeerntete strohgelbe Felder, verbrannte Erde. Manchmal ein paar Häuser, weit entfernt weisse Dörfer. Ich fahre die vorgeschriebenen 120 Stundenkilometer. Nach knapp zwei Stunden erreiche ich mein Ziel: Cordoba.
Bei der Mezquita gibt es eine Parkgarage, ich bin am Ziel.
Beim kurzen Spaziergang treffe ich auf die Pferdekutschen. "Willst du eine Fahrt machen, ich zeige dir die Stadt?" "Ich bin allein unterwegs, ich glaube, das ist mir zu teuer". Meine Absage ist nicht ganz überzeugend, er hakt nach, will mir einen speziellen Preis machen.
"Also, ich gehe jetzt erst in die Mezquita, lasse mir da ganz viel Zeit, und wenn du dann noch hier stehst, machen wir die Fahrt." Er beteuert mir, dass er bestimmt noch hier stehen wird und wenn ich mir die leeren Strasse hier vor den dicken Mauern der Moschee ansehe, bin ich auch überzeugt, dass kaum ein Tourist vorbei kommen wird.
"Bin ich die einzige in der Moschee?" will ich vom Mann an der Kasse wissen. "Vor einer Viertelstunde sind ein paar Leute gekommen, aber viele sind bestimmt nicht drin," meint er.
So ist es dann auch. Zuerst kommt mir der riesige Raum dunkel vor. Düster nach dem strahlenden Sonnenlicht draussen. Doch dann gewöhnen sich meine Augen an die Dunkelheit und die wunderschönen Bogen tauchen auf. Und hören überhaupt nicht mehr auf. Die wenigen Besucher verschwinden hinter den Säulen, Es ist ruhig hier drin. Andächtig.
Ich staune, ich wandere unter den Säulen, ich knipse und ich geniesse die Ruhe. In die Mitte der Moschee, die die grösste der Welt sein soll, haben die Spanier eine Kathedrale gebaut. Was für ein Affront. Was für ein Machtgehabe. Und trotzdem, die Einheit ist schön. Überall wurden Altare gebaut. Einen kleinen Raum mit vielen wertvollen Kelchen, Kreuzen und anderen Schätzen gibt es ganz hinten. Ob all das Gold wohl aus Peru stammt, von den Inkas, die den Eroberern Räume voller Gold überliessen, um den Inka-Herrscher loszukaufen, nur damit der am Schluss doch umgebracht wurde. Es ist so vieles ungerecht auf dieser Welt. Die Geschichte ist voller Räubergeschichten, voller Gräuel, so dass unser jetziges Leben fast schon simpel scheint. Wenn da nicht grad ein Corona-Virus unterwegs wäre und Amerika vor einer unsicheren Wahl stehen würde. 
Ich lasse alle anderen Gedanken los, geniesse die Ruhe in dem riesigen Raum. lasse mich treiben.
Als ich zurück zu den Kutschen komme, hat sich Antonio grad unter seinem Hut zu einem kleinen Schläfchen zurückgezogen. Doch er ist sofort wieder wach und hocherfreut, dass ich zurück gekommen bin.
Und los geht es mit einem PS durch das andere Cordoba. Durch die schmale Strasse, wo ganz viele Boutiquen und Restaurants auf die nicht vorhanden Gäste warten. Kleine vergitterte Fenster mit Blumen dahinter, Balkone, weisse Wände, gepflasterte Strasse. Er zeigt mir, wo es schöne Innenhöfe gibt. "Du musst im Mai wiederkommen, da gibt es einen Wettbewerb und der am schönsten geschmückte Hof wird prämiert", meint Antonio. Er zeigt mir Kirchen, Plätze. Regina und Magdalena bleiben mir im Gedächtnis, weil ich Freundinnen mit diesen Namen kenne.
Wir kommen zum Fluss, der wenig Wasser führt. Guadalquivir kommt aus dem Arabischen, es heisst Rio Grande, grosser Fluss. Tatsächlich ist es der fünftgrösste Spaniens. Früher war er vom Meer her bis nach Cordoba beschiffbar, heute kann man nur noch bis Sevilla auf dem Seeweg fahren.
"Cordoba war das Zentrum der maurischen Kultur, der Sitz des Herrschers". Der Stolz schwingt in der Stimme von Antonio. "Ja, auch Granada mit der Alhambra war wichtig", winkt er meinen Einwand ab. "Aber Cordoba war das Zentrum". Nach einer Stunde sind wir zurück beim Ausgangspunkt. Ich bezahle den normalen Preis. Es kann ja nicht sein, dass ich bei seiner  einzigen Fahrt des Tages noch den Preis drücke. Wir freuen uns beide.
Danach kehre ich zurück zum Fluss mit der römischen Brücke. Das Licht der tief stehenden Sonne ist ideal für Fotos. Ich bummle noch einmal durch die schmale Gasse, durch die ich mit der Kutsche gefahren bin. Im blumengeschmückten Patio de Maria kehre ich ein und bestelle ein Nachtessen. Bestelle Rabo de Torro, ohne zu wissen, was es ganz genau ist. Es schmeckt wunderbar, das Fleisch löst sich problemlos vom Knochen. Es wurde lange geschmort, wie mir Maria versichert. Erst später finde ich es heraus. Ochsenschwanz war es und es ist eine Spezialität von Cordoba.
Als ich zurück zum Parkhaus spaziere, leuchten in den Gassen die antiken Strassenlampen. Vor einer Kneipe sitzen viele junge Leute, einer spielt Gitarre.
Über dunkle Autobahnen bin ich in zwei Stunden zurück am Meer. Cordoba bleibt auf meiner Bucket List, soviel ist sicher. Es bleibt ein Sehnsuchtsort, genau wie die Alhambra.
0 Comments



Leave a Reply.

    Author

    Beatrice Feldbauer. Mein Motto: Lebe deinen Traum!

    Archives

    Januar 2021
    Dezember 2020
    November 2020
    Oktober 2020
    September 2020
    August 2020
    Juni 2020

    Categories

    Alle

    RSS-Feed