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12/20/2020 1 Comment

Königsweg

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Treffpunkt bei Sonnenaufgang ist gleichzeitig das Wiedersehen mit Helga.
Ganz früh hatten wir beschlossen, zusammen den Caminito del Rey zu machen, den Königsweg in den Bergen hinter Malaga. Doch dann kam der Lockdown, wir mussten im Dorf bleiben. Seit zwei Tagen ist er wieder offen und natürlich kann uns jetzt nichts mehr abhalten, diesen sagenhaften Weg zu begehen. Wer weiss, wann er wieder geschlossen wird.
Die Tickets habe ich gestern im Internet besorgt, es kann also losgehen. Ardales habe ich im Navi eingegeben, die Fahrt über die Autobahn und hinein in die Berge dauert knapp 80 Minuten. Der letzte Teil der Fahrt führt uns auf einer schmalen Strasse entlang eines sehr verzweigten Stausees. Leider steht das Wasser sehr tief und weil der Himmel wolkenverhangen ist, scheint das Wasser trüb und dunkel.
Nachdem wir das Auto parkiert haben, geht es zuerst durch einen schmalen niedrigen Tunnel, der unscheinbar an der Strasse in die Sandsteinwand geschlagen ist. Auf der anderen Seite folgt ein kurzer Spaziergang, bis wir beim Eingang zum Caminito del Rey gelangen. 1921 wurde er von König Alfonso XIII eingeweiht, darum trägt er den Namen Königspfad. Ursprünglich wurde er für die Arbeiter gebaut, die in der Schlucht für das neue Wasserkraftwerk arbeiteten. Später benutzten ihn die Schulkinder, die Frauen für den Markt und die Männer als Arbeitsweg. Nach und nach verfiel er aber unter der Witterung und irgendwann galt er als einer der gefährlichsten Wege der Welt und wurde später nur noch als Klettersteig benutzt.
2014 wurde er neu gebaut und 2015 eingeweiht. Wir sind sehr gespannt, was uns erwartet.
Am Checkpoint nehmen wir Helme und Haarnetze entgegen und eine junge Frau erklärt die Regeln: den Weg niemals verlassen, kein Essen, nicht rauchen, Helm und Maske immer tragen.
Die Besucherzahl ist streng limitiert und die Tickets sind auf eine bestimmte Einstiegszeit ausgestellt. Pünktlich um 10.30 Uhr dürfen wir den Weg unter die Füsse nehmen. Mit dem Haarnetz unter dem rutschenden Helm und der Maske vor dem Gesicht kommen wir uns wie Ausserirdische vor. Die ersten Schritte des Caminitos sind noch auf gewachsenem Boden. Doch schon bald führen uns ein paar Stufen hinunter zum Steg, der uns neben einer runden zwischen die Felsen gebauten Staumauer dem steilen Fels entlang führt. Es ist ein Steg mit Holzplanken, der an die Felswand geklebt scheint. Das Geländer ist gut gesichert, mit Pfosten und einem massiven Maschendrahtzaun. Auch die Planken sind fest montiert, also kein Grund, sich unsicher zu fühlen.
Alle paar Meter ist eine Stütze im Fels verankert, auf dem der Steg aufliegt. Schwindelfrei sollte man allerdings sein, doch Helga und mich kann das nicht einschüchtern.
Beeindrucken kann uns nur die archaische Landschaft. Die Felswände sind steil und verschieden farbig. Grau, weiss und verschiedene Brauntöne. Dazwischen wachsen immer wieder kleine Pflanzen aus dem Fels, ja auf der anderen Seite sind es gar ganze Büsche.
Hundert Meter unter uns fliesst ein schmales Rinnsal, das aus dem Stausee gespeist wird, den wir vorher gesehen haben.
Immer enger wird die Schlucht, fast glaubt man, man könnte die andere Felswand berühren. Hier dringt wohl kaum je ein Sonnenstrahl zwischen die steilen Wände.
Es sind nur wenige Menschen unterwegs, manchmal werden wir von jungen Leuten überholt, die schnell wieder hinter der nächsten Felswand verschwinden. So kann man sich fast allein fühlen. Allein zwischen den hohen Felswänden, hoch über der unwegsamen Schlucht.
Nachdem wir die engste Stelle passiert haben, weitet sich das Gelände wieder, der Weg führt jetzt auf dem Erdboden weiter. Es ist ein Wanderweg, dem wir jetzt folgen. Auf der anderen Talseite, die noch immer aus Felsen besteht, entdecken wir eine massive Eisenbrücke. Das muss einen Bahnlinie sein. Ob da je ein Zug fährt? Die Frage wurde kaum gestellt, schon hören wir es von weitem tuten. Tatsächlich nähert sich ein moderner Personenzug. Sofort zücken wir unsere Handys und verfolgen den Zug voller Staunen, wie er elegant die langgezogene Kurve nimmt und bald im Tunnel verschwindet. Auf der anderen Seite kommt er wieder aus dem Fels heraus und entschwindet tutend unseren Blicken.
Wow, was für ein Glückstreffer. Unsere Frage an den jungen Mann mit dem orangen Helm der zum Staff des Caminitos gehört, wird gleich ganz anders gestellt. "Wie oft fährt hier ein Zug und wohin fährt er?" "Er fährt ca. 3-4 mal pro Tag und verbindet Malaga mit Ronda" ist seine Antwort. Höchstens viermal pro Tag, dann war das doch tatsächlich ein Glücksmoment. Helga überlegt sich, diese Strecke gelegentlich zu machen, denn die Fahrt muss fantastisch sein. Nicht nur dieser Teil durch die Schlucht, auch sonst sind die Fahrten hier in Andalusien immer sehr spannend. Das merken wir auch, wenn wir über die Autobahn fahren.
Vor uns können wir jetzt eine Brücke erkennen. Sie scheint ohne Geländer. Es ist ein Teil der alten Strasse und natürlich ist der Zugang mit dicken Eisenrohren gesperrt. Ich merke aber, wie mir unweigerlich die Knie wackeln und der Magen sich regt, wenn ich mir vorstelle, hier auf die andere Seite zu gehen. Ich bin also sehr wohl empfänglich auf Höhe, jedenfalls wenn ungesichert. Wir sind inzwischen in einem weiten Tal angekommen. Es gibt sogar eine kleine Picknickstelle mit einem idyllischen Teich in einem kleinen Wald. Was das wohl für Bäume sind. Wir wissen es beide nicht und es ist auch niemand da, den man fragen könnte. Also einigen wir uns auf Steineichen.
Wir folgen dem Wanderweg, der uns in die nächste Schlucht führt. Mit einem Schlenker entlang der Felswand in eine Nische. Ein paar Meter unterhalb des Steges kann man hier den alten Weg erkennen. Mit Armierungseisen gesichert und mit Betonplatten, die im Laufe der Zeit verwittert sind. Nur schon, diesen Weg zu sehen, weckt in mir das kalte Grauen.
Vor uns erkennt man jetzt die Hängebrücke. Sie führt über die Schlucht auf die andere Seite. Höchstens 10 Personen sind gleichzeitig auf der Brücke erlaubt, doch im Moment ist das kein Problem. Wir waren auf der ganzen Strecke fast allen unterwegs. Manchmal waren wir froh, weit vorne oder weiter hinten andere Wanderer zu erkennen. Mit ihren weissen Helmen markieren sie auf den Fotos den Weg. Wie wird das wohl in der Touristensaison ohne Corona aussehen. Bei der Brücke steht ein Aufseher mit seinem orangen Helm und sieht zu, dass die Brücke nicht überstrapaziert wird.
Sie ist mir riesigen Stahlseilen auf alle Seiten gut gesichert, wackelt aber trotzdem ein wenig, als ich darüber gehe. Vor uns liegt jetzt der Bach, der jetzt zu einem breiten Fluss geworden ist. Wo das Wasser nur alles herkommt?
Jetzt kommt noch der letzte Abschnitt, der Steg, der an der geraden Felswand angeklebt ist und auf den Fotos tatsächlich sehr eindrücklich aussieht. Für uns ist es zwar noch immer spektakulär, aber nach den fast sechs Kilometern, die hinter uns liegen nur noch ein Klacks.
Was jetzt folgt ist im Verhältnis fast das Anstrengendste nämlich noch ein paar Treppenstufen, die uns auf den Wanderweg führen. Immer wieder bleiben wir stehen, werfen einen Blick zurück, sehen den letzten Abschnitt, versuchen in die Schlucht zu blicken, wo die Hängebrücke ist. Bald treffen wir noch einmal auf die Eisenbahnlinie . Hoch über uns verläuft das Trassee über eine steinerne Brücke. Bald erreichen wir die Abgabestelle der Helme und bei einer kleinen Kapelle sehen wir einen älteren Mann. Er baut in geduldiger Kleinarbeit ein winziges Steinmäuerchen am Hang.  Und ganz nebenbei verteilt er Prospekte für das Restaurant bei der Haltestelle des Shuttlebuses. Genau das brauchen wir jetzt. Eine Rast mit einem guten Mittagessen. Wir sind beide völlig euphorisch, möchten noch immer dauernd erzählen, wie toll es war und was für ein Glück wir hatten, dass der Pfad heute offen war. Dabei merken wir gar nicht, dass wir noch einen guten Kilometer laufen, bis wir beim Restaurant ankommen. Nachdem wir uns gestärkt haben, bringt uns der Shuttlebus über eine kurvenreiche Strasse zurück zum Parkplatz von wo wir zurück fahren.
Bei der Sichtung der Fotos erkenne auch ich, dass vor allem der allerletzte Teil mit dem an die Wand geklebtem Steg tatsächlich spektakulär war. Wenn man drin ist, fehlt einem die Aussensicht und so kann Furcht oder Bedenken gar nicht aufkommen. Fotos habe ich natürlich viel zu viele gemacht und zu viel gepostet. Ich konnte mich einfach nicht entscheiden.
1 Comment
Peter link
12/27/2020 15:32:08

Total verrückt und phänomenal, dieser Weg. Den möchte ich auch mal machen. Da erlebt ihr ja tolle Sachen. Ich lese deine Blogs und betrachte die Fotos und Filme sehr gerne. Wir freuen uns darauf, hoffentlich bald wiede auf Reisen zu gehen. Hab's weiterhin gut!

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