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9/22/2020 0 Comments

Schlösser

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Martin aus Norddeutschland ist ebenfalls mit dem Auto in Vichy, so dass wir uns zu fünft gut in zwei Autos aufteilen können. Maël fährt mit ihm, Emma und Xierui fahren mit mir. Mit Maske selbstverständlich. Für sie ist das völlig normal, während ich noch etwas Mühe habe, im Auto die Maske zu tragen. Aber eigentlich ist es mir recht, mir ist bewusst, dass ich nur sorglos reisen kann, wenn ich möglichst vorsichtig im Umgang mit anderen Menschen bleibe.
Martin hat das Ziel angegeben: Moulins, die Stadt im Norden von Vichy. Wir fahren durch grosse Weiten, vorbei an Weiden, wo die typischen weissen Auvergne-Kühe grasen. Das bringt mich zur Frage, ob meine Mitfahrer schon einmal Kühe aus der Nähe gesehen haben. Pferde hatten wir ja gestern. Nein, auch Kühe haben sie noch nie gesehen, worauf ich bei der nächsten Weide gleich anhalte.
Emma traut sich nicht so recht auszusteigen, aber Xierui will sich die Tiere aus der Nähe ansehen. Diese kommen auch gleich neugierig näher um zu sehen, wer zu Besuch kommt. Es sind stämmige grosse Tiere, die vor allem wegen ihres schmackhaften Fleisches gezüchtet werden.
Kurz darauf erreichen wir Moulins und ich finde tatsächlich gleich neben der Kathedrale einen freien Parkplatz.
Zusammen besuchen wir die grosse Kathedrale. Ich finde es interessant, mit Menschen aus anderen Kulturen unterwegs zu sein. Die jungen Leute sind erst seit einer guten Woche in Vichy und das heisst, zum ersten Mal ausserhalb von China.
Interessiert sehen sie sich in der Kathedrale um. Wollen wissen, wozu dies oder jenes ist. Was ist ein Altar und warum hat es rundum noch weitere Altare? Und was für eine Zeremonie wird da vorne im Altarraum abgehalten. Es ist eine Taufe mit einem kleinen Mädchen von zwei Jahren.
Unser nächstes Ziel ist die mittelalterliche Burg von Bourbon l'Archambault. Es ist ein kleines Dorf mit einer grossen Burg. Das Geschlecht der Burbonen stellte lange Zeit die Könige von Frankreich. Ihr Symbol, ist die stilisierte weisse Lilie auf blauem Grund.
Im kleinen Kiosk neben der Burg kaufen wir unsere Tickets und weil ich merke, dass in Martins Reiseplanung kein Mittagessen vorgesehen ist, offeriere ich eine Runde Glace, was sehr gut angenommen wird.
Touristen sind nur wenige hier. Nach und nach kommen noch ein paar Leute dazu, so dass unser Verkäufer sich entschliesst, uns persönlich durch die Burg zu führen. Französisch mit einer reduzierten Englisch-Version.
Er erzählt von der bewegten Geschichte, vom Leben im Mittelalter. Er zeigt uns, wie wir erkennen können, wo Balken für eine Holzdecke auflagen, macht uns aufmerksam auf die verschiedenen Köpfe, die an den Wänden in die Gemächer herunterschauen. Es sind vor allem Tiere, aber manchmal auch Menschenköpfe. Im Schlafzimmer der Königin sehen sie nicht schräg in den Raum, sondern nur direkt nach unten, denn der Herrscherin durfte nicht jedermann in die Augen sehen. Ja das Zimmer der Herrscherin haben wir uns bestimmt luxuriöser vorgestellt. Man darf sich eine Bettstatt vorstellen mit Lauf und Heu aufgefüllt, meint unser Führer. Bedeckt mit Tierfellen, denn in der Burg war es kalt und zugig. Auch interessant ist die grosse Badewanne mit den verschiedenen Tüchern. Bei einer der wenigen Gelegenheiten, wenn die Herrschaft badete, wurde die Wanne gefüllt, der Herr badete, dann wurde das Tuch aus der Wanne genommen, worauf das Wasser wieder sauber war, so dass die Herrin in das inzwischen kühlere Wasser steigen konnte. Auch für die KInder wurde noch einmal ein Tuch aus der Wanne genommen und die KInder durften im inzwischen kalten Wasser baden.
Wir steigen durch die steile schmale Wendeltreppe hinauf auf den Turm, wo wir die Aussicht über das weite flache Land und den kleinen Ort geniessen.
Dann fahren wir weiter und ich bin gespannt, was unser Ziel sein wird. Heute ist der Tag der privaten Schlösser, das hat uns die Lehrerin letzte Woche erzählt. Heute würden viele private Schlossbesitzer ihre Häuser öffnen und diese  den Besuchern zeigen. Tatsächlich begrüsst uns der Besitzer des Chateau Fontariol in der Nähe von Le Thiel im Hof seines Schlosses.
In perfektem Englisch erzählt er die Geschichte seiner Familie, Seit wenigen Jahren hat er das Schloss übernommen und will es soweit möglich renovieren. Er zeigt uns das hübsche kleine Backhaus mit dem riesigen Brotbackofen, zeigt die Umgebung, die Befestigung, die Gebäude für Bedienstete und dann führt er uns hinein. Durch die kleine in den grossen Turm eingelassene Eingangstüre, in die grosse Küche und hinauf in den Salon und die Zimmer, wo nur noch wenige Möbel vorhanden sind. Aber mit etws Fanatsie kann man sich die herrschaftlichen Räume vorstellen. Tapisserien an den Wänden, Orientteppiche auf dem Boden und Polsterstühle. Er wird noch viel zu tun geben, bis der Glanz wieder da ist.
Ganz am Schluss will er wissen, woher wir kommen und als er hört, dass wir ausser aus China aus Deutschland und der Schweiz kommen, meint er, dann hätte er die Führung ja auch in deutsch machen können. Er hätte früher mal ein paar Jahre in Deutschland gearbeitet. Es war ein interessanter und sehr sympatischer Besuch.
Eine kleine Geschichte gibt es noch am Rande. Während wir draussen warteten, bis die vorherige Gruppe aus dem Schloss kam, denn der Besitzer wollte keine grossen Gruppen hinein lassen, entdeckten wir eine kleine Eidechse an der sonnenbeschienenen Mauer.
Ob unsere Freunde die essen würden, war sofort die Frage und ich traute mich, zu erzählen, dass bei uns das Vorurteil bestehe, dass Chinesen alles essen würden, was vier Beine hat, ausser Tisch und Stuhl. Sie lachten herzlich und rümpften die Nase beim Gedanken, dass man solche Tiere essen könnte. Auch von Insekten wollten alle drei nichts wissen. Dafür meinte Maël entsetzt, dass er gehört hätte, dass Franzosen Schnecken essen würden. "Isst du sowas?" fragte er mich zweifelnd. Ich musste bejahen und merkte wieder einmal, was es mit Vorurteilen so auf sich hat.
Zurück in Vichy galt es Abschied zu nehmen. Martin wird noch eine Woche in Vichy bleiben, Maël und Emma werden schon in zwei Wochen in Nantes weiter studieren. Ihr Ziel ist es, Ingenieur zu werden. Xieriu bleibt noch etwas länger, aber er will sobald als möglich weiter in die USA. Er hat da ein Stipendium. Per Facebook werden wir in Verbindung bleiben.
Natürlich war ich auch heute wieder auf der Suche nach den letzten Blumen des Sommers und bin immer wieder überrascht welche Auswahl auch jetzt, Ende September noch vorhanden ist.



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    Beatrice Feldbauer. Mein Motto: Lebe deinen Traum!

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