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12/5/2020 1 Comment

Terral

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Das fühlt sich an wie Föhn, ist mein erster Gedanke, als ich am Mittag aus dem Haus trete. Dieser starke warme Wind, der vom Landesinneren kommt und die Palmwedel kräftig durchschüttelt. Die Sicht in Richtung Malaga ist extrem klar und das Wasser knallblau, weiter draussen leuchtet es smaragdgrün.
Im Restaurant Viuda, wo ich gern einkehre, weil ich inzwischen den Wirt kenne und erkannt werde, und natürlich weil das Essen immer ausgezeichnet schmeckt, sitzen die Gäste drinnen im überdeckten Wintergarten. Draussen sei zu viel Wind, meint der Wirt, zeigt mir dann aber doch den Tisch, der am meisten windgeschützt ist. „Heute kommt der Wind von den Bergen, es ist der Terral“, meint er und es scheint, dass das nicht seine bevorzugte Windrichtung ist. Ob der Terral wohl auch Kopfweh verursacht?
Immerhin hat er heute Gäste. Ein Tisch voller Deutscher und eine Familie Franzosen sitzen drinnen. Manchmal kommt jemand heraus, um draussen eine Zigarette zu rauchen. "Letztes Wochenende kam ein einziger Gast", hat mir der Wirt am Montag erzählt. Natürlich fehlen jetzt im November die fremden Gäste. Aber an den Wochenenden kommen die Spanier. Darauf kann er sich in der Regel verlassen. Was am letzten Wochenende los war, kann er sich nicht vorstellen. Aber dieses Jahr ist sowieso alles anders. Er ist froh, wenn das Jahr vorbei ist, hofft, dass es nächstes Jahr wieder mehr Normalität gibt. Wie sich das Ende des Lockdowns am 10. Dezember auswirken wird, kann er auch noch nicht sagen. Er hofft, dass das Restaurant am Abend wieder offen sein darf, denn der Spanier geht abends aus.
Ich mag heute keinen Fisch, frage ob er Pollo hat. Ja natürlich: Curry mit Huhn und Reis. Wunderbar, das bestelle ich. Ich bekomme ein grosses Pouletschnitzel mit einer dicken, aber sehr gut gewürzten Currysosse und Reis mit Rosinen. Überhaupt nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe, aber sehr fein. Sofort setzt sich die rote Katze, die bis vorhin beim Tor Ausschau nach Gästen hielt, neben mich. Hinter ihr sitzt bereits die schwarze Katze mit gebührendem Abstand. Es scheint, dass die Katzen die Abstandsregeln auch kennen, jedenfalls wird die Schwarze sofort mit einem Pfotenhieb in die Schranken gewiesen, sobald sie sich mir zu sehr nähert.
„So viele Katzen zu so wenig Gästen“, lacht der Wirt, als er mir den Kaffee bringt. „Die meisten Katzen sind kastriert“, erzählt er. „Eine Tierschutzorganisation kommt manchmal her um die Tiere zu kontrollieren. Sie bekommen dann eine Kerbe ins Ohr“. Also sind das was ich als Kampfspuren interpretiert habe, Markierungen, damit keine zweimal eingefangen wird. Kämpfe brauchen sie keine auszufechten, es scheint, dass alle genug zu Fressen bekommen. Das bestätigte mir auch Carmen, bei der sich eine graue Katze zwischen die Blumentöpfe gesetzt hat. „Sie bekommen Futter von mir und meinen Nachbarinnen. Meistens legen wir es zwischen die Steine. Die Katzen gehören zu uns, sind aber völlig frei“.
Sie sitzen auf der Ufermauer, zwischen den Steinen und wollen offensichtlich fotografiert werden. Sie räkeln sich, posen, flanieren, sehen mich herausfordern an oder drehen sich schmollend zur Seite. Katzen eben.
Nach den alten schmucken Häusern von Carmen und ihren Nachbarinnen reiht sich eine neuere Siedlung mit eingezäunten kleinen Rasenflächen und vielen Rosen. Ob ich hinein dürfe, um die Blumen aus der Nähe zu fotografieren, habe ich den Gärtner vor ein paar Tagen gefragt. „Selbstverständlich, jederzeit“, meinte er sehr freundlich. Er ist für die ganze Anlage zuständig, pflegt die Rosen mäht den Rasen. „Du solltest im Frühling kommen, dann ist das ein buntes Blütenmeer“, erzählte er stolz. An einer Hausmauer entdecke ich den schönsten Weihnachtsstern, den ich je gesehen habe. Dieses leuchtende Rot ist unverkennbar.
Auf dem Rückweg vom späten Mittagessen komme ich bei den Tulpenbäumen vorbei. Sie stehen jetzt in voller Blüte. Auch sie haben eine ganz eigene Farbe, dieses flammende Rot-Orange unverwechselbar. Im Bachbett, das fast immer staubtrocken ist, liegt heute eine grosse Wasserlache. Gestern hat das Meer getobt. Da kamen die Wellen meterhoch daher gerollt. Der Himmel war von einer dicken Wolkendecke bedeckt, das Meer aufgewühlt.
Am späten Nachmittag, als die Wellen immer höher wurden, kamen die Wellenreiter. Erst war es nur einer, dem ich fast eine Stunde lang zusah, wie er immer wieder versuchte, den richtigen Einstieg zu finden. Nachdem er immer wieder in den Wellen untergegangen schien, stand er plötzlich in der Brandung und liess sich von der schäumenden Welle ans Ufer treiben. Später tummelten sich gegen 20 Leute im Wasser. Schade, dass es immer so schnell dunkel wird, sobald die Sonne untergegangen ist.
Gesehen hat man die Sonne gestern allerdings gar nie, ganz im Gegensatz zu heute, wo sie wieder mit voller Kraft vom Himmel strahlt und jetzt am späten Nachmittag das Meer und die ganze Gegend in goldenem Glanz erstrahlen lässt. Noch immer weht der Terral mit ungebremster Dynamik, wirft Menutafeln zu Boden und verscheucht die Passanten in die Restaurants, wo sie hinter Plastikwänden in den Wintergärten sitzen. Die Palmen werfen lange Schatten über die leere Promenade. Nur ein paar Spatzen kämpfen um einen grossen Bissen Brot, der ihnen aber bald von zwei Papageien streitig gemacht wird. Eine einsame Taube stolziert dazu, flattert aber bald auf die nächste Palme.
Das gibt mir die Gelegenheit, das neue Wissen meines online-Handy-Fotokurses anzuwenden. Setze den Fokus auf Wellen oder auf die Uferpromenade. Später werde ich die Fotos genau studieren, um zu erkennen, wie sich die Unterschiede von Beleuchtung und Fokus auswirken. Ich bin also beschäftigt.
1 Comment
Irma Hufschmid
12/12/2020 21:04:20

Einmalig diese Büsifotos, das mit den drei Katzen vor den Steinen ist dir super gelungen und erst die Blumenfotos............Hoffe für dich, dass es nuneine Lockerung dey Lockdown gibt und du wieder im etwas grösseren Radius unterwegs sein darfst. Gruss Irma

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