Gute Laune war von Anfang an angesagt, als wir uns am Dienstagmittag, 17. September 2024, im Hafen von Weesen trafen. Erinnerungen waren schon beim kurzen Spaziergang durchs Städchen wieder aufgetaucht und wurden gleich neu aufgefrischt und weiter gesponnen: Wo hatte Frau Fischer ihren Laden? Wer hat wo gewohnt? Kennt man sich noch? Erkennt man die Gesichter, die Geschichten? Zwar war der Himmel noch wolkenverhangen, als wir das Motorboot Quinten enterten, doch Petrus liess sich schon bald von unserer guten Laune anstecken und schickte die ersten Sonnenstrahlen, um die Wolken zu vertreiben. In Quinten empfing uns das Restaurant Seehus mit gedeckten Tischen und einer reichen Speisekarte. Doch Essen und Trinken, waren schnell Nebensache, die Gespräche liefen bereits heiss. Ich bin jedesmal fasziniert, wie schnell der alte Faden, ein angefangenes Gespräch von früher, wieder aufgenommen wird. Man erzählt, wie es einem ergangen ist, hört von anderen Lebensentwürfen und ist sich trotz aller Verschiedenheiten auf eine ganz besondere Art vertraut. Denn man weiss, woher man kommt, wo man gewohnt hat, kennt Geschwister, Eltern und erinnert sich an gemeinsame Streiche aus der Schulzeit. Selber habe ich nur den Kindergarten in Weesen besucht und bin ein halbes Jahr in die 1. Klasse gegangen, aber es sind die ersten Begegnungen, die prägend sind für ein ganzes Leben. Ausserdem war ich mit Weesen immer vertraut, da ich später auf der Gemeindeverwaltung die Lehre machte und im Hotel Schwert oft an der Fasnacht war... Beim Erzählen und Plaudern verging die Zeit wie im Flug und bald fuhr die MS Churfirsten in den kleinen Hafen von Quinten ein. Noch ein gemeinsames Foto zur Erinnerung, und schon ging die Fahrt zurück nach Weesen. Die Sonne hatte inzwischen die meisten Wolken vertrieben und ein blauer Himmel lud ein, die Rückfahrt auf dem Oberdeck zu geniessen. Mit der Aussicht auf die eindrücklichen Felswände des Walensees. Im Hafen von Weesen galt es, Abschied zu nehmen, die einen nahmen die zum Teil lange Heimfahrt unter die Räder, andere machten sich zu einem kurzen Spaziergang ins Städtchen auf. Schliesslich muss man auch in Sachen Wirtschaftskunde wieder auf dem neuesten Stand sein. Kaffee in der Trattoria und ein erfrischender Cocktail in der neuen Grütli-Bar, wo früher Elektrogeräte verkauft wurden. Die Bilder mit den vielen fröhlichen Gesichtern habe ich von Denise, Maria und Röös bekommen und ein paar sind von mir. Danke für die Mithilfe und herzlichen Dank dem Ok für die Idee und Organisation. Wir kommen wieder.
Beatrice Feldbauer-Bisig
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Es war ein wunderschöner Sommertag, dieser Freitag, 23. August 2024, als wir uns beim Bahnhof Niederurnen trafen. Steve Nann, langjähriger Sekundarlehrer und Gemeindeschreiber von Niederurnen lud ein zu einem interessanten Dorfspaziergang. Es war äusserst spannend, was er alles über unser Dorf wusste. Er erzählte vom Bau des Bahnhofes, der 1875 für die Erschliessung der Niederurner Industrie gebaut wurde und für den die Geleise ins Glarnerland, die weiter draussen im Ried lagen, verlegt werden mussten, um näher dem Dorf und den Industriegebäuden zu sein. Dann schlenderten wir durchs 'Amerika' das seinen Namen dem neu erschlossenen Land verdankt, das nach der Linthkorrektur 1816 entstand. Auch über den Fabrikweiher und die Flurnamen Allmeind und Feld, die es in allen Glarner Gmeinden gibt, wusste er viel zu erzählen. Dass das Dämmli ehemals ein Scheibenstand war, wusste niemand von uns, aber der alte Schiessstand steht noch heute und dient der Feuerwehr als Depot. Warum der Jakobsblick so heisst und seit wann es den Schlösslihang mit den Reben gibt, wissen wir jetzt ebenfalls. Es waren zwei kurzweilige Stunden und wir haben alle viel Neues von unserem Dorf der Kindheit erfahren. Punktlich zum Mittagessen trafen wir bei Valentin Violetti in seiner gemütlichen Weinstube im Feld ein. Er führt den von seinem Vater übernommenen Weinberg vom Schlössli und den Klosterrebberg von Weesen in vierter Generation weiter. Mit einer kompetenten Weindegustation erzählte er vom Wein-Herstellen, von der Arbeit im Rebberg und seinen innovativen Ideen. Gleichzeitig durften wir sein vielfältiges Weinangebot probieren. Nach dem Apero war es dann Zeit, sich mit dem Mittagessen zu beschäftigen. Draussen stand der grosse Grill und drinnen war alles bereit für individuelle Spiessli mit Salat. Die Sonne brannte vom Himmel, so dass man immer wieder die Tische verschieben musste, um den Schatten zu finden. Dadurch ergaben sich laufend andere Gesprächsrunden und die Stunden flogen nur so vorbei. Für die musikalische Unterhaltung sorgte der Dorf-eigene DJ Hans Schneider, der genau wusste, zu welchen Melodien wir früher geschwoft hatten. Zum Kaffee gab es auch noch ein feines Dessertbuffet, das vom OK selber zubereitet worden war. Persönlich finde ich es immer wieder spannend, wie schnell man beim Wiedersehen den Anschluss an alte Erlebnisse und Begegnungen wieder findet. Wie plötzlich alte Streiche erzählt, lustige Anektoten, vergessene Abenteuer wieder lebendig werden. Es war ein richtig schöner Tag, unaufgeregt, inspirierend und unterhaltsam. Ich bedanke mich bei allen, die der Einladung des OKs gefolgt sind und freue mich aufs nächste Treffen. Vielleicht in fünf Jahren wieder. Wer weiss, vielleicht kommen dann auch ein paar ehemalige Klassenkameraden und Mitschülerinnen, die heute verhindert waren dazu. Schön wärs. Vorbereitungen Gutes Wetter, eine schöne Location, feines Essen, lüpfige Musik und vor allem gute gelaunte Gäste. Das waren die Zutaten für mein Sommerfest zu meinem 70. Und es hat alles wunderbar geklappt. Nur ich war etwas derangiert, denn seit meiner Rückkehr aus Indien plagten mit ein paar Parasiten in meinem Darm und raubten mir alle Energien. Doch das wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Auch nicht, dass sie mich ganze 2 Monate ausser Gefecht setzen würden. Ich spürte nur eine grosse Müdigkeit und es fehlte mir jegliche Kraft für einen Extra-Effort. Doch grad in solchen Momenten ist es schön, gute Freunde um sich zu haben, die dich aufrichten und einfach da sind. An dieser Stelle danke ich noch einmal allen Gästen, meinen Helfern, allen voran meinem Bruder Walter, der das ganze Fest überhaupt erst möglich gemacht hat, indem wir das Festzelt in seinem Garten an der Linth aufstellen und Haus und Garten benutzen durften. Stefano, dem Paellakoch und Shirin und Gogo den aufgestellten Girls im Service, was wäre ein Fest ohne all die Helfer vor und hinter den Kulissen. Was dabei heraus gekommen ist, kann man auf den Bildern sehen - rundum gute Stimmung.
Der Gabentisch: Ich wünschte mir von jedem Gast eine langstielige Blume. Das ergab ein ganzes Blumenmeer
und am Tag darauf wunderbare Bouquets fürs ganze Haus. |
70 JahreDas ist durchaus der Moment, einmal zurück zu schauen. Zurück auf eine glückliche Kindheit im Kreis einer grossen Familie, auf die Jugend, erste Reisen, lange Reisen, grosse Pläne. Auf die grosse Liebe, ein intensives Berufsleben. Auf Schicksalsschläge und auf unzählige gute Begegnungen. Bilder sind nur Streiflichter, sie können nie vollständig sein, denn von den wichtigste Momenten gibt es keine Fotos, sie bleiben im Herzen gespeichert.
Aber Bilder können Erinnerungen wieder aufleben lassen, lassen zu anderen Begegungen abschweifen. Ich schaue in grosser Dankbarkeit zurück, denn nichts im Leben ist selbstverständlich und alles was ich erleben durfte, hat mich weiter gebracht. Seien es die schwierigeren Zeiten und selbstverstänlich auch all die glücklichen Momente. Und das schönste ist doch, dass da immer jemand war, der mit mir gefeiert hat, der mich aufgemuntert, getragen hat. Ich hoffe, dass auch ich für ein paar meiner Freundinnen diese wichtige Person sein durfte. Freue mich jetzt auf die nächsten Jahre und die nächsten Begegnungen. Juli 2024 |