2024 Mexiko Guatemala

1/11/2025 0 Comments

Zurück in die Hauptstadt

Morgens zwischen 9 und 10 Uhr. Es ist noch nicht viel los auf den Strassen. Die ersten Tagesgäste werden gegen Mittag mit den Shuttlebussen kommen. Die Gäste die hier übernachtet haben, sitzen in den Hotels beim Frühstück. Vor den Restaurants buhlen die Kellner um die wenigen freien Gäste, die ambulanten Händler mit ihrem Angebot an kleinen Handarbeiten heften sich an die Fersen jedes Fremden und strecken mir schon zum x-ten mal einen Kolibri aus Glasperlen vors Gesicht.
No gracias, hab ja schon Mühe, zu entscheiden, wo ich heute frühstücken soll.

Soweit musste es kommen…
Hasta luego

Meine Fotoapp hat selbständig eine Zusammenfassung erstellt. Ich staune immer wieder, was dabei herauskommt.

Ich bin in der Hauptstadt Guatemala City angekommen. Hier warte ich auf meine Reisegruppe, die am Sonntagmorgen in Kloten gestartet ist. Um 17.00 Uhr werde ich sie hier am Flughafen abholen und ab Montag sind wir unterwegs.
Ich freue mich auf eine spannende Reise.
Motto: unterwegs im Mayaland mit Freunden.
Übrigens haben mich diese beiden Frauen angesprochen, als ich auf den Shuttlebus in Panachajel wartete. Und dann konnte ich ihnen nicht widerstehen und hab beiden was kleines abgekauft - gegen ein Foti. :-)

Ab Montag geht es geplant weiter. Wir werden auf unserer Reise die Höhepunkte von Guatemala besuchen. Wir reisen vor allem mit dem eigenen Bus, aber auch mit verschiedenen Booten und einmal gibt es einen Inlandflug aus dem Dschungel zurück in die Hauptstadt.
Selbstverständlich kommen wir dabei auch noch einmal nach Antigua und an den Atitlan-See, wo ich die letzten Tage verbracht habe.
Viel Spass beim Mitreisen.

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1/10/2025 0 Comments

Chillen

Frühstück im Deli. Ich war schon bei früheren Besuchen in Panajachel immer gern hier. Wahrscheinlich vor allem, weil am Eingang diese fantastische Blume wächst. Die Thunbergia mit ihren gelb/orangen Blüten. Aber auch das Frühstück ist immer noch sehr fein. Vor allem der kleine Fruchtsalat ist sehr vielfältig. Deli Spezial heisst diese Frühstückskreation mit gebratenen Kartoffeln.

Jeden Morgen werden die Verkaufsstände neu aufgebaut. Jedenfalls die meisten. In grossen Bündeln werden die Waren mit Handwagen angekarrt und die Auslagen aufgehängt, auf der Strasse oder auf Tischen und unter Holz- oder Blechunterständen. Dabei achten die Händler, dass sie im Schatten bleiben, denn am Mittag wird die Sonne heiss brennen und das tut vor allem den bunten Farben nicht gut.

Das Angebot ist vielfältig. Hängematten, Kleider, Blusen, Hüte, Schmuck aus kleinen Glasperlen, bestickte Gürtel, Schuhe, Tischtücher und -Läufer.
Es ist nicht einfach, da zu widerstehen.

Ich hab nichts vor heute. Ein wenig fotografieren, mich umsehen und ein paar Sachen besorgen, ein paar Telefonate, lange Chats. Heute ist der Tag für diese Kleinigkeiten, die auf einer langen Reise so wichtig sind. In einem kleinen Laden, der Spielzeug verkauf und wo sich eher selten ein Tourist verirrt, treffe ich auf diese Pinatas. In einem anderen Haus sehe ich, wie sie gemacht werden. Ein Drahtgestellt, beklebt mit weissem Papier und farbig nach Belieben dekoriert. Die Motive sind ganz verschieden. Eine Pinata darf in einer Latinofamilie an keinem Kindergeburtstag fehlen. Sie werden mit Süssigkeiten gefüllt und die Kinder schlagen darauf ein, bis die Hülle komplett zerstört und alle Süssigkeiten herausgefallen sind.

Nachdem ich den Nachmittag mit Chillen und Schreiben (der Blog auf meiner HP ist wieder aktualisiert) verbracht habe, gehe ich zum Sonnenuntergang an den See. Doch eine Wolkenschicht verhindert heute einen schönen Sonnenuntergang. Dafür sind an der Exotic-Drink-Bar ein paar Gäste und Edwin ist beschäftigt, die verschiedensten Wünsche zu erfüllen. Ich frage Blanca nach ihrer Getränkekarte und sie bringt mir die Früchteschale. Ihre Kreationen sind immer frisch und dem Tagesangebot angepasst. Ich lasse mir heute einen Mangodrink zubereiten und verziehe mich früh zurück ins Hotel.

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1/9/2025 0 Comments

Santiago Atitlan

Wieder so ein fantastischer Tag am Atitlan-See.
Genau die richtigen Bedingungen für eine Fahrt über den See nach Santiago Atitlan. Der Ort liegt genau zwischen den beiden Vulkanen. Die Fahrt mit der öffentlichen Lancha dauert ca. 20 Minuten.

In Santiago angekommen, fahre ich gleich weiter mit dem Tuctuc zum Restaurant von David und Raquel. Sie haben mich heute zum Frühstück eingeladen. In Santiago wird noch die alte Maya-Sprache Tsutuchil gesprochen. Darum ist der Willkommensgruss im Hafen in Tsutuchil angeschrieben.

Nach dem Frühstück zeigt mir David sein neues Haus, das er letztes Jahr gebaut hat. Es liegt mitten in Gemüsegärten mit Tomaten, Peperoni, Blumenkohl und Maiskultiren. Auch ein paar Kaffeepflanzen und Avocadobäume gibt es hier.
Die Inspiration für das Haus hat sich David im Internet geholt. Die Idee für die Schiebetüre kommt von seinem Besuch in der Schweiz und im Badezimmer hat er für Guatemala einen sehr hohen Standard erreicht. Im Moment benutzt er das Haus manchmal für sich und seine Familie, wahrscheinlich wird er es gelegentlich verkaufen und sich neuen Plänen zuwenden. Denn Pläne und Visionen hat er zur Genüge.

Der Tag lädt geradezu zu einer Bootsfahrt ein und ausserdem will mir David noch ein paar Orte an exklusiven Lagen zeigen. Das Wasser ist zwar noch etwas kühl, aber den Spass lassen sich David und der 11-jährige Alex nicht nehmen, sie springen übermütig ins Wasser. Der 14-jährige Miguel verkriecht sich in ein Buch. Raquel und ich geniessen das Zusehen und die Sonne.

Wir steuern ein ehemaliges Hotel am Ufer an. Hier gibt es einen Pool, in dem wir uns alle erfrischen und ein paar Züge machen können. Auch Miguel springt ins Wasser, aber der Clown mit der grössten Lebensfreude ist eindeutig Alex. Es macht Spass, ihm zuzusehen.

Wir lassen uns im Restaurant noch ein spätes Mittagessen servieren, dann heisst es schon bald Abschied nehmen. Das letzte öffentliche Boot zurück nach Panachajell legt um halb fünf Uhr ab.
Es war ein wunderbar vielfältiger Tag voller Sonnenschein, Freude und guten Gesprächen.

Heute bin ich früh genug, um die Sonne noch zu sehen, bevor sie hinter dem Horizont verschwindet. Ich setze mich an die Cocktailbar von Exotic Drinks. Edwin kreiert hier die besten Cocktails aus frischen Früchten und feinen Spirituosen. Ich bekomme einen Jocote-Drink mit Vodka.

Meine heutige Blumenausbeute ist sehr exotisch.

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1/8/2025 0 Comments

Vögel

Vögel beobachten mal anders. In der schmalen Gasse, in der mein Hotel liegt, tummeln sich eine Menge Vögel an den Wänden.

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1/7/2025 0 Comments

David und Raquel

Morgens um 9.00 Uhr. Noch ist es ruhig am See. Erste Boote legen an, eine Gruppe Touristen lässt sich vom Guia den See erklären. Von den kleinen Dörfern die rund um den See liegen. Ein paar wird man heute anpeilen.
Ich habe vorhin meine Wäsche in die Wäscherei gebracht und warte jetzt auf meine Freunde, die mit der nächsten Lancha über den See von Santiago Atitlan herkommen.

David kenne ich schon fast 20 Jahre. Damals war er einer der kleinen Jungen, die noch heute auf den Strassen für ein paar Quetzales Handarbeiten verkaufen um zu überleben. Was es ausgemacht hat, dass ausgerechnet mit diesem Jungen ins Gespräch kam, können wir beide nicht mehr erklären. Tatsache ist aber dass daraus meine erfolgreichste Geschichte entstand. Ich half nur etwas bei der Ausbildung und heute ist David Besitzer eines kleinen Restaurants und Vater von zwei Buben. Letzten Sommer war er mit Raquel, seiner Frau einen Monat in der Schweiz und hat dabei viele meiner Freunde kennen gelernt.
Heute lädt er mich zum Frühstück ein.

David schlägt einen Ausflug nach San Antonio vor. Das ist eines der kleinen Dörfer am See. Weil das Dorf nur private Boote hat, fährt keines der Boote am See dahin. Also nehmen wir das günstigste Verkehrsmittel, einen Pickup. Man muss wissen, wo die stehen, man steigt ein und wenn die Ladefläche voll ist, fährt der Chauffeur los. Mitgekommen ist Alex, der jüngere der beiden Jungs, der ältere hilft heute im Restaurant aus. Im Moment sind noch Schulferien.

San Antonio hat der Tourismus noch nicht so stark erreicht, wie andere Dörfer am See, die zum Teil von Touristen überschwemmt werden. Alles ist noch sehr einfach. Zwar werden in den kleinen Tiendas Handarbeiten hergestellt aber die meisten werden wohl nicht hier ihre Käufer finden. Sondern auf den Märkten des Landes verkauft. Auf den kleinen Webstühlen werden Bänder für die Haare, als Brillenhänger oder Armbänder hergestellt

Ich hab bestimmt schon tausende von diesen Worry-Dolls (Sorgenpüppchen) gekauft und verschenkt aber ich hab noch nie gesehen wie sie hergestellt werden. Eigentlich dachte ich, sie würden von Kindern gemacht, aber die Frau, die grad die Kopftücher festklebt, meint, es wären zu viele kleine Details, als dass das Kinder machen könnten.

Wir bummeln entlang dem See und gelangen zu einem kleinen Aussichtspunkt. Hierher kommen die Leute um sich vor dem Hintergrund des blauen Sees mit den Vulkanen fotografieren zu lassen. Ich interessiere mich im Moment allerdings nicht so sehr für den Aussichtspunkt. Viel interessanter ist, dass die Frauen des Dorfes hierher mit ihrer Wäsche kommen, um sie mit viel Waschpulver und Bürsten auf den Steinen zu traktieren. Nein, meint Raquel, ihre Mutter hätte nie im See gewaschen, aber noch immer wasche auch sie ausschliesslich von Hand, eine Maschine hat niemand in ihrer Familie.

Wir trinken eine frisch gemachte Limonade auf der Terrasse des Hotels mit der wunderbaren Aussicht über den See.

Wir plaudern noch eine Weile bei der Schiffsanlegestelle während David versucht, eine Bootspassage zu finden.
Raquel trägt übrigens das typische Kleid der Frauen von Santiago de Atitlan. Hier am See kann man anhand der Kleider erkennen, woher die Frauen kommen.

Mit einem dieser kleinen Minitaxis, die ich schon in Antigua gesehen haben, fahren wir zurück. Es sind indische Fahrzeuge und heissen Qute.
In einer Pizzeria bestellen wir ein spätes Mittagessen und ich bekomme meine langersehnten Spaghetti.

Meine Freunde sind auf dem Weg zurück über den See und ich hole die Wäsche ab, mache einen Termin bei der Maniküre und komme dann grad rechtzeitig ins Sunset Café um die Sonne zu verabschieden.

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1/6/2025 0 Comments

Früher Morgen

Kurz nach Sonnenaufgang. So früh bin ich selten schon auf der Strasse. Aber ich wollte die Strasse beim Arco, dem Bogen, ohne Autos erleben. Und ausserdem ist heute der Vulkan Aqua wieder prominent sichtbar. Genau dieses Bild wollte ich längst mal machen. Schade nur, dass die Farben noch etwas schwach sind.

Auch dieses Bild wollte ich noch einfangen. Die Aussicht vom Cerro del Cruz, das gegenüber des Vulksns steht. Tagsüber wimmelt es hier von Touristen, ganz egal ob der Vulkan sichtbar oder hinter Wolken versteckt ist. Zu dieser Zeit gehört der Aussichtspunkt noch den Hündelern und ein paar Frühsportlern, die hier ihre Übungen machen. Ich bin per Tuctuc hergekommen, die meisten Besucher heute Morgen sind wohl zu Fuss aufgestiegen.
Es wird sehr sorgfältig geputzt und jedes Fötzelchen aufgelesen. Auf dem Schild steht: du bist für dein Haustier verantwortlich.

Ich spaziere noch über den Hauptplatz und kehre dann zum Frühstück ein. Divorciado heisst diese Kreation - geschieden.
Während dem Essen kann ich dem Vulkan Fuego zusehen, wie er alle paar Minuten ein graues Rauchzeichen in den Himmel schickt.

Mein Shuttle wartet

Und schon ist es wieder Abend geworden. Bin am Atitlan-See, in Panajachel und die Sonne versinkt grad hinter dem Vulkan San Pedro.

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1/5/2025 0 Comments

Altamira

Was für ein Sonntagmorgen! Die Vulkane sind ohne Wolken, der Vulkan Agua hinter uns strahlt in einen kitschig blauen Himmel, der Fuego hat soeben eine Aschewolke ausgespuckt. Ich sitze mit drei Freundinnen beim Frühstück auf der Terrasse eines Restaurants und wir sind mitten in interessanten Gesprächen.
Und plötzlich sehen wir uns an, es bebt. Das Haus wackelt, der Stuhl, der Tisch! Ein Erdbeben!!!
Es dauert nicht lange, aber ich brauche etwas Zeit bis ich merke, dass alles wieder ruhig ist.
Gespräche an den Nebentischen werden wieder aufgenommen, nichts passiert. Olga hat bereits die Info: das Epizentrum war in El Salvador, die Magnitude war 6,2. Hier in Guatemala lebt man mit Erdbeben. Man lebt und das ist die Hauptsache. Übrigens, das Frühstück nennt sich Huevos Rancheros.

Heute ist der perfekte Tag für einen Ausflug in die Höhe, auch wenn sich die Vulkane inzwischen hinter Wolken verstecken. Mit zwei Tuctucs fahren wir hinauf bis nach Altamira auf 2250 m ( Antigua liegt auf 1500m)
Hier oben begrüsst uns ein Riese und ein Spruch weist uns darauf hin: heute ist der perfekte Tag, glücklich zu sein.

Altamira ist einer dieser Vergnügungsorte für die ganze Familie, die nach der Pandemie entstanden sind. Es gibt Verkaufsstände, ein Restaurant, ganz viele Fotopunkte und Attraktionen. Schon die erste Attraktion nimmt uns gefangen.
Rebeca und Myrnalili nehmen die Herausforderung auf dem Fahrrad an, während Olga und ich zum Fotografieren eingeteilt werden.

Fotopunkte gibt es jede Menge. Ganz besonders beliebt sind ‚manos de dios‘ Hand Gottes in verschiedenen Materialien. Es sind Kostruktionen, die über dem Abgrund liegen. Tatsächlich haben sie immer ein Auffangnetz darunter und der Abgrund ist nicht hoch. Hier ist es die Hand eines Riesen aus Holz.

Das ist die Hauptattraktion: die Mano de Oro, die Goldhand. Wir haben andere Besucher eine ganze Weile warten lassen, bis der Mann der hier eigentlich Wasserflaschen verkauft , unsere Fotosession abgeschlossen hatte. Für eine Propina selbstverständlich

Fotos bis zum Umfallen… und dann geht es zurück, hinauf zum Eingang. Wir haben gar nicht bemerkt, dass wir immer weiter nach unten kamen, jetzt heisst es wieder rauf kraxeln.

Dieser Tag braucht einen würdigen Abschluss: 4 Margaritas für 4 Freundinnen, die vor allem digital verbunden sind. Und ganz am Schluss ein Herzensbild.
Dass man die Gesichter nicht erkennen kann, ist nicht so wichtig… wichtig ist das Herz.

Hauptplatz in Antigua. Hier trennen sich unsere Wege. Adios, Hasta luego, que te vaya bien.
Wer weiss, wann wir uns wiedersehen, im FB schon heute Abend, aber im richtigen Leben wird es bestimmt wieder eine Weile dauern.
Es ist Sonntag, die Leute stehen sich fast auf den Füssen, so voll ist der Platz.

Meine Blumenausbeute von heute. Alles rot! Zufall.

Eigentlich ist es nur ein kleiner Teil der einst riesigen Kathedrale, der heute noch für Gottesdienste genutzt werden kann. Das Hauptschiff mit den Seitenaltären fiel dem grossen Erdbeben zum Opfer, das 1773 fast die ganze Stadt Antigua zerstörte und die Regierung veranlasste, die Hauptstadt zu verlegen.

Es müssen riesige Kräfte gewesen sein, die diese dicken Mauern und Kuppeln zum Einstürzen brachten. Immer wieder wurde die Kathedrale im Laufe der Zeit von Erdbeben zerstört. Nachdem man beschlossen hatte, die Hauptstadt zu verlegen, verzichtete man darauf, die Kirche noch einmal aufzubauen.
Heute ist der einstige Kirchenraum ein Museum.

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1/4/2025 0 Comments

Antigua Guatemala

Bin zurück vom Frühstück im Cafe Condesa und hab auf dem Weg noch ein paar Blumen mitgenommen. Im Moment hab ich einen ziemlich luftigen Arbeitsplatz auf der Terrasse des Hotels mit Blick auf den Vulkan Fuego. Allerdings versteckt der sich hinter dicken Wolken.

Es ist zwar schon später Nachmittag aber ich wollte noch etwas auf dem Markt besorgen. Der findet jeden Tag statt. Werk- und Sonntag. Und man bekommt hier wirklich alles. Ich fand rasch was ich brauchte und zu meiner grössten Überraschung sogar eine Kordel für mein Handy. Hatte es schon fast aufgegeben aber ein junger Mann verkaufte mir ein System, das mit jedem Handy kompatibel ist und wo ich keine zusätzliche Hülle kaufen muss. Genial. Jetzt brauche ich keine Angst mehr zu haben, dass mir jemand im Gewühl das Handy aus der Hand reissen kann. Ich blieb dann noch ein wenig auf dem Markt und fotografierte, und fotografierte, und… das ist jetzt das Resultat davon.

In Antigua erzählt alles eine Geschichte. Die Geschichte von Aufstieg und Fall einer reichen Stadt. Von Kirchen und Klöstern die von Erdbeben zerstört wurden und zum Teil wieder aufgebaut, umfunktioniert oder als Ruinen stehen geblieben sind.

Mein Hotel war wie viele andere früher das Wohnhaus eines spanischen Edelmannes. Mit Innenhof, Brunnen, einer Terrasse und verwinkelten Zimmern. Dann wurde es zu einem Antiquitäten-Geschäft und eine Zeitlang war es Laden und Hotel. Das sieht man noch in jeder Ecke, auf jeder Ablage. Heute ist es nur noch Hotel. Eine Posada, ein Gasthaus. Verkauft wird nichts mehr, das gehört jetzt alles zum Haus, erzählte mir der Besitzer, der das Hotel mit seinem Sohn führt.
Moderne Hotels sucht man hier in Antigua vergeblich, alles ist mit dieser speziellen Aura behaftet.

Lange gab es in Antigua keinen Mc Donalds. Zu gross waren die Auflagen. Die Stadt steht unter Heimatschutz. Keine Leuchtreklamen, keine mehrstöckigen Bauten, keine auffälligen Beschriftungen. Heute sind viele der grossen Marken hier. Ganz unauffällig hinter dicken Mauern und mit neutralen Schriftzügen. Es ist nicht immer ersichtlich, was sich hinter den Fassaden und verschlossenen Türen versteckt.
Hier Mc Donalds, Starbucks, Dunkin Donuts und ein paar andere Fassaden und Türen.

Nirgends im Land gibt es so viele feine und elegante Restaurants wie hier. Heute war ich im Casa Escobar.
Gepflegter Service, ein zartes Stück Fleisch und ein feines Glas Rotwein. Das musste wieder einmal sein.
Antigua liegt übrigens nur knapp 3 Stunden von Florida entfernt. Das ist für Amis wie Südfrankreich für uns.

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1/3/2025 0 Comments

Chillen und Essen

Ich hab heute direkt mit dem Mittagessen den Tag begonnen. Das Restaurant hab ich zufällig entdeckt, als ich in verschiedene Innenhöfe guckte. Mal sind es Hotels, mal Läden und oft Restaurants. Hier ist mir der grosse Grill aufgefallen in dem die Poulets schmorten und der Koch nachdem er sie gewendet, Holz nachgelegt oder einzelne ausgewechselt hatte, gemütlich sein Handy konsultieren konnte. Das Essen war denn auch ausgezeichnet und die Tische waren bald alle besetzt. Als ich ging, stand draussen schon eine ganze Schlange an.

Die grosse Brunnenanlage wurde noch bis vor ein paar Jahren als öffentliche Wäscherei benutzt. Jedenfalls sah ich bei meinen ersten Besuchen noch manchmal Frauen, die mit ihren grossen Wäschekörben auf dem Kopf hierher kamen und in den steinernen Trögen ihre Wäsche mit Bürsten schrubbten. Heute ist die Anlage nicht mehr in Betrieb, es hat kaum noch Wasser im Brunnen.

Ich war noch im Hotel am Chillen, als ich hörte, dass es draussen zu regnen begann. Ich mochte aber noch nicht nachsehen, freute mich aber auf Wasserlachen, die bestimmt spezielle Fotomotive ergeben würden.
Als mich später der Hunger hinaus trieb, waren die Strassen zwar noch leicht feucht, aber Wasserlachen waren keine zurückgeblieben. Der Hauptplatz war leer, die wenigen verbliebenen Strassenhändler hatten sich unter die Arkaden verzogen.

Eigentlich hatte ich Lust auf Spaghetti (seit einem Monat keine Pasta mehr gegessen) aber andererseits wollte ich in die Fonda de la Calle Real, eines der feinen Restaurants von Antigua. Leider stand keine Pasta auf der Karte, dafür Calamares in Knoblauch.
Ausnahmsweise hatte ich danach noch Lust auf etwas Süsses, doch statt der Karte brachte mir der Kellner gleich die Musterdesserts. Ich wählte Torrejas. Süsses gefülltes Brot mit Honigsosse, erklärte es mir der Kellner.
Es sah zwar aus wie ein Fleischbällchen mit Sosse, schmeckte aber wunderbar. Während dem Essen fand ich auch noch das Rezept dazu und sah, dass die Herstellung bedeutend aufwändiger ist, als ich erwartet hatte.

Es war schon nach 22.00 Uhr und ich war einer der letzten Gäste, als ich mich auf den Heimweg machte. Noch einen Abstecher zum Arco, dem Wahrzeichen Antiguas, vielleicht war ja vom Regen hier etwas Wasser stehen geblieben…
Antigua ist eine sichere Stadt, ich brauchte mir keine Sorgen zu machen, allein durch die Strassen zu laufen.

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1/2/2025 0 Comments

Willkommen in Guatemala

Es fühlt sich tatsächlich fast an wie nach Hause kommen. Ostern 2000 war ich zum ersten Mal hier in Antigua Guatemala. 3 Wochen spanisch lernen. Seither zog es mich immer wieder hierher.

Über den Hauptplatz bummeln, irgendwo hinsitzen und das bunte Treiben beobachten. Es fühlt sich alles wunderbar an.
Beim 3. Versuch klappt es auch mit dem Geldautomaten. Ich bin bereit für Guatemala.

Ein Besuch im Café Condesa gehört einfach dazu. Früher kam ich hierher, um die Aufgaben zu machen, Verben zu büffeln bei einem Liquado. So nennt man hier die fruchtigen Smoothies, die man bei uns noch kaum kannte. Heute bestelle ich mir eine heisse Schokolade. Sie wird mit Wasser gekocht, mit viel Zimt, Zucker und Schlagrshm drin. So süss und soooo fein.

Antigua ist mit seinem Kopfsteinpflaster eine echte Herausforderung für alles was Räder hat. Aber die Autos und Tuctucs kämpfen sich mit ihren kleinen Rädern tapfer durch die Strassen. Einzig der Kinderwagen wurde von den beiden Männern getragen und erst wieder auf dem Trottoir abgestellt. Das Baby im Wagen wäre zu sehr durchgeschüttelt worden. Darum sieht man hier auch kaum Kinderwagen, die Mütter tragen ihre Kinder im Tuch auf dem Rücken.

Mein Kopf und meine Kamera sind schon wieder so voller farbiger Eindrücke, dass ich gar nicht weiss, was ich zeigen soll. Ausserdem ist es bald 15.00 Uhr. Zeit, mich zurück zu ziehen, ich bin müde.

Mein Hotel ist ein Museum. Das wusste ich natürlich schon, als ich es buchte, und es ist auch sehr typisch für Antigua. Viele Herrenhäuser der Spanier werden heute als Hotels mit Innenhöfen benutzt. Und zu einem Teil wurden die alten Mauern und das Mobiliar behalten.
Jedenfalls ist das Bett bequem.

Noch ein Blick in Hof und Blumentöpfe und auf die Terrasse, bevor ich mich endgültig zurückziehe und fast sofort einschlafe.

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