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2/2/2025 0 Comments

Letzter Tag

Eine Frühstücksbestellung ist hier meistens eine umfassende und sehr persönliche Angelegenheit. Die meisten Restaurants und Hotels bieten die Auswahl unter 10-15 Varianten, doch es gibt je nach Variante immer noch ein paar Details zu klären:
Kaffee oder Tee?
Frijoles o Papas? Bohnen oder Kartoffeln?
Huevos revueltos o estrelladas? Rührei oder Spiegelei?
Tortillas o pan? Tortilla oder Brot?
Pan Blanco o integral? Weissbrot oder Ruchbrot?
Da sind wir mit unserem schweizerischen Café complet schlicht fantasielos.
Da ich mich vorwiegend an die einheimischen Varianten halte, habe ich keine Beispiele von Yoghurt und Müesli oder Kontinental mit Butter und Honig, aber die gibt es selbstverständlich auch.
Letzter Abend. Ich gehe richtig fein essen, die letzten Quetzales müssen unter die Leute gebracht werden: ein Black Angus Dry Aged Tenderloin Steak. Richtig edel. Dazu ein Glas Chianti und danach eine Creme brulee und ein Espresso. - Ich bin im Escobar, einem der elegantesten Restaurants Antiguas.
Und jetzt gehe ich packen, morgen geht’s auch für mich zurück in die Schweiz.
Ich konnte zwar in den letzten drei Wochen nicht jeden Tag ein Schirm-Selfie posten, aber ein paar Schirme sind mir doch über den Weg gelaufen. Meistens waren sie von Marktfrauen, die sich etwas über die seltsamen Wünsche dieser Touristin gewundert haben…
Am Dienstag komme ich in Zürich Kloten an. Freumi
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2/1/2025 0 Comments

Antigua

Zum Frühstück gehe ich heute ins Café Condesa. Es ist seit meinem ersten Aufenthalt hier in Antigua noch immer mein bevorzugtes Lokal. Mit seiner freundlichen Bedienung, den steinernen Brunnen, den Blumen. Und natürlich ist das Essen auch immer sehr fein. Heute im Angebot: Omelette mit Rüebli. Sehr fein.
Nach dem Frühstück lasse ich mich treiben, schlendere Richtung Markt und entdecke dieses weisse Monument. Eigentlich hatte ich immer geglaubt, das sei der Eingang zum Friedhof, aber der Wärter in seinem kleinen Kabhäuschen, der 10 Quetzales verlangt, klärt mich auf, dass das Gebäude das Mausoleum eines grossen guatemaltekischen Poeten und Jesuitenpriesters ist. Rafael Landivar lebte im 18. Jahrhundert
Mir gefällt der kleine Garten mit den vielen exotischen Pflanzen sehr gut und ich verweile eine ganze Weile da. Es gjbt einen kleinen Unterstand mit Tischen, einem Wasserspender und einer funktionierenden Mikrowelle. Später entdecke ich, dass ein paar junge Menschen sich dort hinsetzen. Könnte mir vorstellen, dass Studenten sich hier gelegentlich treffen zum Plaudern, Essen oder Lernen. Ausserdem gibt es eine saubere WC-Anlage. Eine kleine ruhige Oase in der Stadt.
Noch mehr Blumen und ein paar Bitterorangenbäume.
Jetzt ist es aber Zeit, um auf dem Markt noch etwas für eine Freundin zu besorgen. Ich liebe das. Gibt dann immer so lustige Videocalls, bei denen der Verkäufer zuhört und je nachdem noch mehr Auswahl bringt.
PS Torte habe ich keine gekauft, aber sie sind schon sehr imponierend
Wenn ich schon hier bin, kann ich auch noch ein wenig durch den Fleischmarkt schlendern und euch zeigen, wie es hier aussieht. Vor allem der Hund hat mir gefallen, der geduldig und ruhig vor der Fleischtheke stand, bis er verstand, dass für ihn nichts abfallen würde, sich umdrehte und abzottelte.
Kreuz und quer durch den Gemüse- und Früchtemarkt
Auf dem Markt findet man wirklich alles: Schuhe, Kleider für gross und klein, Spielwaren, Kosmetik und Hygieneartikel. Kerzen, Blumen, echte und künstliche, Berge von Eiern oder Gewürzen und immer wieder Imbissstände und ambulante Händler, die durch die Gänge kommen und einen Bund Kräuter oder einen Korb voll Avocados anbieten.
Am Schluss musste ich suchen, wie ich wieder aus dem Gewirr der Stände hinaus kam.
Auch zum Busparkplatz ging ich noch kurz, setzte mich mit einer Flasche Wasser an einen Imbisstand und sah einfach nur zu. Hörte den Bus-Adjudanten zu, wenn sie die Leute überzeugen wollten, in den bereits vollen Bus noch zuzusteigen. Solange der Bus noch nicht vom Platz gerollt und die Türe geschlossen ist, kann immer noch zugestiegen werden. Fahrpläne gibt es nicht, das Endziel ist vorne angeschrieben oder der Adjudant ruft es aus. Gefahren wird, wenn der Bus voll ist, oder der Parkplatz vom nächsten Bus gebraucht wird
Ob in Guatemala so viel gelesen wird? Jedenfalls fällt mir auf, dass es sehr oft Büchermärkte gibt, auf denen es viele neue und gebrauchte Bücher zu kaufen gibt.
Ich setze mich eine Weile auf eine Bank im Park und sehe den Passanten zu. Frauen versuchen, ihre Handarbeiten zu verkaufen. Ich komme mit Wendy ins Gespräch. Sie verkauft Tischdecken und Schals, die sie selber gemacht hat. Heute hat sie noch nichts verkauft, darum geht sie mit ihren Preisen tiefer als sie eigentlich sollte. Ich wollte ja nichts mehr kaufen, will meine letzten Quetzales einteilen, aber am Schluss lasse ich mir doch noch einen schönen Schal einpacken. Vielleicht werde ich den in der Schweiz brauchen.
Tartines heisst das kleine unscheinbare Restaurant in der Nähe meines Hotels. Es ist mir bisher noch nie aufgefallen. Auf den ersten Blick scheint es klein zu sein, gerade mal 3 kleine Tische gibt es hinter dem Eingang. Ich setze mich an den kleinsten, von dem ich einen Blick in die winzige Küche erhaschen kann. Hier ist der Chef selber am Werk. Ein Franzose, verrät mir der Kellner hinter der Bar. Seine Kollegen sind dauernd am laufen. Mit gefüllten Tellern müssen sie die enge Wendeltreppe hinauf zum ersten Stock wo es weitere 50 Sitzplätze gibt. Die scheinen alle besetzt zu sein. Jedenfalls ist es ein ständiges Auf und Ab. Mit gefüllten Tellern nach oben, mit leeren Tellern zurück in die Küche. Ich esse ein kleines Paquette und zur Feier des Tages bestelle ich mir das Dessert, das mir der Kellner empfielt: Schokoladenmousse mit einer Nutella-Schlagsahne. Die reine Sünde, aber sooooooo fein.
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1/31/2025 0 Comments

Abschied

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Abschied
Gestern Abend ist meine Gruppe abgeflogen und inzwischen sind sie bereits auf ihrer letzten Strecke von Madrid nach Zürich wo sie fast 18 Stunden nach Abflug ankommen werden.
Ich bin mit dem Sammeltaxi zurück nach Antigua gefahren, hab wieder in die Posada San Sebastian gewechselt, wo ich vor der Ankunft meiner Gäste gewohnt habe. In meinem Zimmer steht ein kleines antikes Pult (das ganze Hotel scheint ein Brocki zu sein) aber das Internet ist tatsächlich das beste, das ich bisher in Guatemala hatte. Ich kann hier also ungestört an meinem Blog schreiben. Kann noch einmal in Gedanken eintauchen in die fröhlichen Stunden, die wir gemeinsam verbracht haben. Ja, die Reise war teilweise anstrengend, aufreibend, ermüdend, aber auch ungemein spannend, berührend, überraschend mit unendlich vielen interessanten Begegnungen und Gesprächen. Untereinander und mit Einheimischen. Obwohl ich die Reise jetzt schon das 6. mal gemacht habe, war sie auch für mich wieder anregend. Durch die Augen meiner Gäste zeigt Guatemala auch mir immer wieder neue Seiten.
Ich sitze jetzt also im Nachbarhotel auf der Dachterrasse mit Blick auf die Vulkane und geniesse das Frühstück. Zum ersten Mal allein seit 3 Wochen.
Noch ein paar Blumen der letzten Tage. Darunter ein opulenter Blumenstrauss aus dem Café Express am Hauptplatz. Es sind lauter verschiedene Heliconias, wobei ich die lange Blüte rechts so noch nie gesehen habe.

Und hier ein paar Bilder, wie die Maler Antigua sehen.

Ich hab also den Vormittag in meinem Antiquitäten-Hotel verbracht und habe es tatsächlich geschafft, meinen Blog um ein paar Tage zu ergänzen. Zum Lohn gabs dann ein Stück Schokoladentorte im Express-Kaffee am Plaza.
Den Rest des Nachmittags verbrachte ich im Salon von Eluvia, die sich mit viel Zeit und Geduld meinen Händen und Füssen widmete. Zuerst aber legte sie mir eine Maske auf. Die ist gratis, aber sie tut gut, versicherte sie mir. Am Schluss verliess ich den Ort wie neu geboren mit massierten und gepeelten Händen und Füssen, einer neuen Farbe und neuem Selbstbewusstsein.
Zum Nachtessen kehrte ich im Viejo Café ein und bestellte eine Tomatensuppe weil ich nicht sehr hungrig war. Doch hier ist auch eine simple Suppe fast ein Nachtessen. So bekam ich dazu Flädlistreifen, gewürfelte Avocado- und Käsestücklein. Über das typische Kopfsteinpflaster spazierte ich danach zurück zum Hotel.
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1/29/2025 0 Comments

Zurück in Antigua

Nach dem Frühstück fährt Gustavo um 10.00 Uhr vor und wir fahren los. Lassen den Atlantik hinter uns und gut zwei Stunden später treffen wir in Antigua wieder ein. Es ist fast wie nach Hause kommen. Wir sind wieder in der schönen Posada Don Rodrigo, mit seinen blumengeschmückten Innenhöfen, den antiken Möbeln und den grossen Zimmerschlüsseln.

Es sind angenehme 25 Grad. Die Stadt lockt zum Bummeln in den verschiedenen Boutiquen und über den Hauptplatz.
Die Gruppe ist heute individuell unterwegs. Sei es in einem der hübschen Cafés am Hauptplatz, in den unzähligen Handarbeitsmärkten, die sich in den Innenhöfen der manchmal unscheinbaren Häuser verstecken oder in den eleganten Boutiquen entlang der Calle Real.
Natürlich wird auch in den verschiedenen Jadeläden noch einmal ausgiebig gestöbert.
Das Bargeld geht langsam zur Neige, aber Karten werden überall gern angenommen.
Ich setze mich eine Weile ins Café Express am Hauptplatz, dort wo ich den fantasischen Blumenstrauss entdeckt habe, der ausschliesslich aus verschiedenen Heliconien besteht und wo ich schon immer gern gesessen bin, um dem Treiben auf der Strasse zuzusehen.

Für heute Abend habe ich einen Tisch im Casa Santo Domingo bestellt. Es ist wahrscheinlich das einzige 5*Hotel in der Stadt und wurde in dem vom Erdbeben zerstörten Kloster Santo Domingo eingerichtet. Die ehemaligen Mönchszellen wurden zu Hotelzimmern umgestaltet, es gibt verschiedene Höfe, kleine Gärten, einen Pool und bequeme Sitzgelegenheiten. Unter anderem wächst hier auch eine riesige Ceiba, der Nationalbaum von Guatemala, dem wir schon an verschiedenen Orten im Land begegnet sind.
Im Museum, das in den Mauern untergebracht ist, und das privat geführt ist, wird im Moment eine Kombination von präkolumbischer Kunst und modernen Glasskulpturen ausgestellt. Die ganze Atmosphäre ist einzigartig.
Das Kloster wurde sorgfältig renoviert, die eingefallenen Mauern und die grosszügige Anlage wirkt auf jeden Besucher eindrücklich.
Ganz besonders interessant ist die alte Kirche. Das Dach ist nicht mehr vorhanden, aber der grosse Altar steht noch. Er wird von einem provisorischen Dach und einem  langen Vorhang geschützt, der heute halb zurückgezogen ist.
Manchmal finden hier Hochzeiten oder Messen statt. Der ganze Sakralraum wird mit einem riesigen Zeltdach überdeckt, so dass der eher seltene Regen keine zusätzlichen Schäden verursachen kann. Auch ein paar Heiligenfiguren aus dem ehemaligen Kloster haben die Erdbeben überlebt. Die ehemaligen Seitenkapelle ist überdeckt. Heute scheint eine geschlossene Gesellschaft erwartet zu werden. Jedenfalls ist der grosse Tisch festlich gedeckt.

Es gibt auch noch eine Kerzenfabrikation und eine Schokoladenmanifaktur. An beiden Orten werfen wir noch einen Blick hinein, doch dann ist es Zeit, das Museum zu verlassen, denn es schliesst bei Sonnenuntergang und ausserdem habe ich uns in der Bar angemeldet.
In der Bar stellen die Kellner sofort die Tische zusammen, rücken die schweren Sessel zurecht, servieren feine Aperos: Margaritas, Pinacoladas, Sangrias und exotische Früchtedrinks. Im Restaurant wurde bereits das Feuer entfacht, denn abends wird es auch in Antigua kühl.
Es ist unser letzter Abend und wir geniessen ein feines Nachtessen in der noblen Atmosphäre dieses speziellen Ortes. Irgendwie mischt sich jetzt auch ein kleiner Tropfen Wehmut in die Stimmung. Hinter uns liegen 20 intensive Tage. Tage voller Abenteuer, voller neuer Erfahrungen. Eine solche Reise lässt einen immer wieder an eigene Grenzen stossen. Vorstellungen, Vorurteile, eigene Bedürfnisse und Werte werden hinterfragt. Und dann ist da an diesem letzten Abend natürlich auch die Vorfreude ans Heimkommen dabei. An den Ort, wo man sich auskennt, wo alles seine Ordnung hat. - Wenn nur der lange Rückflug nicht wäre. 
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1/28/2025 0 Comments

Monterico

Es ist noch ganz früh am Morgen, als wir mit dem Quadrimoto zum kleinen Hafen gefahren werden. Noch herrscht hier fast völlige Dunkelheit. Erst langsam macht sich ein schmaler Schimmer am Horizont breit. Da wo in einer halben Stunde die Sonne aufgehen soll. Der Bootsführer bringt sich auf dem See in Position und bietet uns Kaffee und Brot an, ein kleines Frühstück sozusagen.
Fischer sind unterwegs, holen ihre Netze ein, gleiten an uns vorbei.
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Man kann das Gefühl nicht erklären und auch Bilder bringen die Stimmung nicht rüber, die über dem Wasser liegt, zwischen Nacht und Tag. Und dann bricht sie durch, die rot glühende Sonne und schon ihre ersten Strahlen wärmen die Haut, wecken die Vögel, die im Dickicht der Wasserpflanzen auf diesen Moment gewartet haben und sich nun in die Luft erheben.
Ich habe jede Menge Fotos gemacht, von diesem Moment, aber ein Bild muss genügen.
Mit der Sonne ist auch das Leben erwacht. Die Frösche, die eben noch die Geräuschkulisse bestimmten, sind verstummt. Über uns fliegen kleinere Vogelschwärme. Aufgeregt flatternde Kormorane schwirren über das Wasser. Kleine schwalbenähnliche Vögel jagen Mücken und grosse Reiher stehen am Ufer, erheben sich mit zwei eleganten Flügelschlägen und gleiten majestätisch durch die Luft.
Wir sind schon seit drei Stunden auf dem Wasser als der Bootsfürer zurück zum kleinen Hafen fährt. Dabei passieren wir noch die Fähre, die tief im Wasser liegt und die beiden Wagen über die Wasserstrasse fährt. Bei den Seerosen macht der Fahrer für mich einen Extrabogen, damit ich die sich öffnende Blüte aus dem richtigen Blickwinkel sehen kann.
Am Ufer steht schon der Angestellte des Hotels und fährt uns mit dem Quadrimoto zurück, wo wir den Rest der Gruppe beim Frühstück antreffen.
er Rest des Tages gilt dem Entspannen, Lesen, Plaudern, Sonnenbaden und Schwimmen. Das Thermometer zeigt 30 Grad an. Viel gibt es dabei nicht zu tun. Vielleicht eine Massage am Strand buchen oder ein Spaziergang am Strand in Richtung Monterico, wo vor ein Jahren ein Schweizer ein kleines Hotel führte. Er scheint nicht mehr hier zu sein, jedenfalls wusste der Kellner im Cafe del Sol nichts von einem Schweizer Besitzer.  Allerdingst ist es eines der wenigen Hotels, die noch offen sind. Die Nachbarn unseres Resorts scheinen schon länger geschlossen zu sein.
Ich versuche an der Poolbar wieder einmal, an meinem Blog zu arbeiten. Das Internet ist zwar recht gut, doch bei der Helligkeit ist es gar nicht so einfach, den Bildschirm zu erkennen, er blendet und ich brauche ein Entspannung für die Augen.
Ganz zufällig fällt dabei mein Blick auf eine Pflanze am Pool und ich erkenne Kudis Pflanze. Auf unserer Fahrt in die Karibik am ersten Tag, ist sie ihm am Strassenrand aufgefallen und er wollte wissen, wie sie heisst. Wir haben sie 'Kudis Pflanze' genannt, aber nie mehr gesehen bis heute. Und jetzt wächst sie da neben dem Pool.
Es ist eine Mudarpflanze, oder Kronenblume.
Damit wäre diese Frage auch gelöst.
Noch einmal ein Sonnenuntergang, noch einmal zusammen essen, dann heisst es bereits wieder Koffer packen, morgen geht es zurück nach Antigua Guatemala.
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1/27/2025 0 Comments

Vulkan

Nach dem Frühstück verlassen wir Antigua. Unser Ziel ist der Atlantik, aber vorher haben wir einen wichtigen Aufstieg vor uns. Wir besteigen den Vulkan Pacaya. Jairo hat uns erzählt, dass dies der aktivste Vulkan der Welt sei. Was für eine Vorstellung, hier hinauf zu steigen.
Allerdings muss ich einschränkend sagen, dass ich mich entschlossen habe, den Aufstieg nicht auf mich zu nehmen. Zusammen mit drei anderen warte ich beim Eingang zum Nationalpark, wo die Guides auf Arbeit warten.
Er ist der älteste Guide, Eugenio, der die Gruppe begleitet. Ein wenig scheniere ich mich schon, als er erzählt, dass er schon 89 Jahre alt sei. Trotzdem, ich lasse es bleiben. Einen Moment überlege ich noch, mit Hilfe eines Pferdes den Aufstieg zu wagen, doch dann lasse ich es.
Während die anderen den doch rechts steilen Aufstieg unter die Füsse nehmen, beobachten wir das Treiben auf der Strasse. Manchmal fährt ein Bus vorbei, eine Gruppe mit Quads fährt vorbei und dann fangen ein paar Jungs an, das Stroh, das vorhin jemand am Strassenrand abgelagert hat, zusammenzubinden und abzutransportieren. Es braucht mehrere Anläufe, bis sie es schaffen, einen riesigen Bündel Stroh zusammenzubinden und auf dem Rücken des Soziusfahrers zu befestigen.
Schwankend und unsicher fährt das Motorrad weg und wir können nur hoffen, dass die Fuhre ihr Ziel unbeschadet erreicht hat. Hat sie, denn es braucht noch zwei weitere Tranporte, bis alles Stroh weg ist. Nach gut zwei Stunden sind die Vulkanbezwinger zurück. Etwas müde, aber hoch befriedigt. Wir können weiter fahren.
Eine Stunde später fährt Gustavo auf den Parkplatz eines Restaurants. Verspäteter Mittagshalt. Es gibt vor allem Fischspezialitäten, denn das Meer ist jetzt nicht mehr weit.
Die Portionen sind riesig, aber wir haben inzwischen gelernt, dass man sie ohne weiteres teilen kann. Ohne Aufhebens bringt das Servierpersonal einen zweiten Teller mit Besteck und manchmal wird die Portion sogar auf zwei Tellern serviert. Man ist hier überall sehr zuvorkommend.
Leider ist jetzt auch der Moment gekommen, wo wir uns von Jairo verabschieden müssen. Er hat uns viel gezeigt, viel erzählt von seinem Land. Er wird von einem Cousin abgeholt, der ihn mit dem Motorrad zurück nach Antigua bringt.
Nach spannenden Tagen mit vielen Eindrücken auf unserer Reise durch das Land und seine verschiedenen Landschaften, sind wir jetzt also am Pazifik angekommen. In einem kleinen einfachen Resort wo wir fast die einzigen Gäste sind. Das Meer ist zwar ziemlich wild und nicht zum Schwimmen geeignet, aber es gibt einen Pool und kleine Wirlpools. Ausserdem Massagen, feine Drinks und gutes Essen. Nur das Nachtleben fehlt. Zum Entspannen ist es aber genau der richtige Ort. Auch der Sonnenuntergang ist grandios.
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1/26/2025 0 Comments

Antigua Guatemala

Antigua Guatemala, die alte Hauptstadt des Landes war einst eine reiche vornehme Stadt mit unzähligen Kirchen und Klöstern. Sie wurde schon mehere Male durch Erdbeben zerstört und nach dem verheerenden Erdbeben 1773 wurde die Hauptstadt endgültig an den neuen Standort verschoben. Das hindert Antigua aber nicht, weiterhin die schönste und reichste Stadt des Landes zu sein. Sein Wahrzeichen ist der Arco, der Bogen. Er verband den neuen und alten Teil eines Klosters und ermöglichte den Nonnen, ungesehen von einem zum anderen Teil zu kommen, ohne die Strasse zu betreten, resp. gesehen zu werden. Jairo holt uns zum Stadtrundgang ab und nach einem kurzen Spaziergang über das Kopfsteinpflaster, das noch aus der Zeit der Spanier stammt, kommen wir zum Casa de Jade. Das ist einerseits ein Museum, anderseits ein VErkaufsladen. Christian, einer der Verkäufer, der sehr gut deutsch spricht, erklärt uns die Jadevorkommen Guatemalas. Schon die Mayas erkannten den Wert des grünen Steines, den es in allen Schattierungen gibt.
Das Gold der Mayas war die Jade, darum haben wir von dem Stein auf unserer bisherigen Reise auch schon sehr viel gehört. Totenmasken wurden aus Jade gemacht und weil es ein sehr harter Stein ist, war das Schleifen sehr aufwändig. Vor allem weil alles von Hand gemacht wurde, was heute mit Diamantschleifmaschinen erledigt wird. Typisch ist der grüne Stein Imperial Jade. Erst vor wenigen Jahren wurde Lila Jade erstmals entdeckt.
Weiter geht unserer Tour durch Antigua und wir kommen zum Platz vor dem alten Brunnen. Hier wo noch bis vor einigen Jahren die Frauen mit ihrer Wäsche herkamen, um sie in den steinernen Trögen zu waschen, spielt heute eine Marimbaband.
Die Marimba ist das typische Instrument des Landes. Ein grosses Xylophon aus gartem Holz mit grossen auffälligen Klangkörpern unterhalb der Platten, die zum Klingen mit Hännern angeschlagen werden.
Eine Marimba wird immer von meheren Leuten, meist Männern gespielt. Die Stücke dauern meistens sehr lange. Es sind viele Leute auf dem Platz versammelt, hören den Klängen, es gibt einzelne, die ein paar Tanschritte veruchen. Daneben gibt es Verkaufsstände mit Handarbeiten und Snacks.
Gleich daneben ist die Kirche und das Spital von Hermano Pedro. Er war ein Spanier, in Teneriffa geboren, und kam 1549 nach Guatemala. Nachdem er sein Theologiestudium abbrach, widmete er sich den Armen und Kranken in seiner neuen Heimat. Er gründete Spitäler in denen Arme bis heute für wenig Geld behandelt werden, Schulen für Kinder, ein Heim für Obdachlose und widmete sich Sklaven und Arbeitslosen. 2002 wurde er von Papst Johannes Paul II heilig gesprochen. Er geniesst bis heute grosses Ansehen in ganz Lateinamerika. Sein Grab ist in der San Francisco-Kirche hier in Antigua.
Natürlich gäbe es noch viel zu zeigen und zu erzählen in dieser interessanten Stadt, aber es ist Mittag und die Sonne brennt heiss. Zeit für eine Pause.
Doch vorher sehen wir uns noch auf dem Hauptplatz um. Wir stehen vor der Kathedrale, die einst eine der grössten des Landes war, aber seit dem grossen Erdbeben von 1773 kann nur noch eine Seitenkapelle für Gottesdienste genutzt werden. Das grosse Kirchenschiff ist eingestürzt, die grossen Kuppeln ragen als riesige Löcher über den dicken Säulen. Doch im Moment hat niemand Lust auf eine weitere Besichtigung. Sie wird uns nicht wegrennen, wir haben auch am Nachmittag noch Zeit, falls wir Lust haben. Persönlich war ich vor dem Eintreffen der Gruppe in der Ruine, weil mich der Anblick immer wieder tief beeindruckt.
Jairo hat sich verabschiedet, wir sind jetzt allein unterwegs. Suchen einen Schattenplatz. Eine kleine Gruppe findet ihn im Cafe Condesa, wo ich schon früher die ersten Liquados getrunken habe.
Danach schlendern wir zum Markt, weil ich da noch etwas besorgen muss und ausserdem ist der offizielle Handarbeitermarkt gleich nebenan und da gibt es immer ganz viel zu sehen.
Typisch für Antigua ist auch der grosse Brunnen in der Mitte der Innenhöfe des Marktes. Man findet sie in ähnlicher Form in vielen Hotelhöfen oder Klostern.

Der grosse Busbahnhof ist gleich hinter dem Markt und natürlich müssen wir uns den auch noch ansehen. Allerdings ist zu meiner Entäuschung im Moment nicht viel los hier. Es sind ein paar Busse, die da parkiert sind, ein paar, die eben losfahren, aber es scheint ein ruhiger Sonntagnachmittag zu sein.

Auf dem Rückweg in die Stadt kommen wir zur Merced. Wir waren schon bei der Besichtigung mit Jaiso kurz hier, aber am Morgen lag die Fassade noch im Schatten. Jetzt erstrahlt sie in der Sonne und man kann all die filigranen Verzierungen gut sehen. Ich nenne sie die Zuckertortenkirche. Sie ist Teil einer grossen Klosteranlage, auf deren Besichtigung aber niemand Lust hat.
Vor der Merced treffen wir auf ein Fotoshooting, wie man sie vor allem hier in Antigua oft antrifft. Ein junges Mädchen feiert seinen 15. Geburtstag und trägt ihr wunderschönes Kleid. Ein Fotograf mit professioneller Ausrüstung setzt sie in Szene, lässt sie posieren, knipst von allen Seiten.
Ich komme kurz mit der stolzen Mutter ins Gespräch und frage sie, wann das Fest stattfinden werde und ob sie viele Gäste eingeladen hätte. Ja, gut 200, meint sie und das Fest würde nächstes Wochenende stattfinden. So ist das, wenn man eine Tochter hat. In ganz Lateinamerika wird der 15. Geburtstag gross gefeiert. Es ist für ein Mädchen ein Tag wie der Hochzeitstag, einfach ohne Bräutigam.

Wer nicht mit uns unterwegs war, ging shoppen, ausruhen oder Kaffee trinken.
Ein paar nahmen gar den Aufstieg zum Kreuz auf sich. Oder sie liessen sich von einem Tuctuc hinauf fahren.
Vom Kreuz gibt es eine fantastische Aussicht hinunter auf die Stadt, die sich im Schachbrettmuster vor dem Vulkan Agua ausbreitet.
Nach dem ausführlichen Spaziergang zum Markt ziehe auch ich mich einen Moment zurück. Will im Hotel einen Tisch reservieren, um nicht noch einmal vor vollen Restaurants zu stehen.
Zum Nachtessen sind wir heute also im Hotel, wo jeden Abend auf der grossen Marimba gespielt wird. Ausserdem gibt es jeden Abend eine Show mit den typischen Kleidern, die wohl noch aus der Maya-Zeit stammen. Jedenfalls die Masken scheinen die Jahrhunderte überlebt zu haben.

Es wird ein schöner Abend mit feinem Essen. Wobei zu bemerken ist, dass wir eigentlich überall gut gegessen haben.
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1/25/2025 0 Comments

Almolonga

Der Gemüsemarkt von Almolongo, unser heutiges Ziel, ist kein normaler Markt, sondern der Grossmarkt für die ganze Gegend. Hierher kommen Händler aus der weiten Umgebung zum Einkaufen.
Der Markt fängt bereits vor dem Sonnenaufgang an, denn die Händler kommen am frühen Morgen von weit her. Wir können sogar Lieferwagen aus El Salvador sehen. Die Gegend hier um Almolonga ist sehr geeignet für den Gemüseanbau, da es sich um eine Hochebene handelt und die Vulkanerde ist äusserst fruchtbar.
Karotten scheinen Saison zu haben, denn wir sehen die riesigen Karotten in grossen Säcken überall aufgetapelt.
Auch Zwiebeln gibt es in grossen Netzen. Und riesigen Blumenkohl, Kohlköpfe und viele andere Gemüse. Eine Händlerlin zeigt uns die kleinen grünen Tomaten. Sie sind von einem Blatt umhüllt und werden vor allem zum Kochen der pikanten grünen Sosse gebraucht.
Jairo macht uns auf Gemüse aufmerksam, das wir nicht kennen. Vor allem den hellgrünen Pacaya, der gleich heisst, wie ein Vulkan hier in der Nähe, haben wir alle noch nie gesehen. Jairo erklärt, dass es sich um eine endemische Pflanze handelt, die nur hier gedeiht.
Beim nächsten Stand kauft er eine der dicken harten Bohnen und schneidet sie mit seinem Sackmesser auf, lässt uns die mit einer weissen Hülle ummantelten Samen kosten. Es ist die weisse Hülle, die süsslich fein schmeckt. In Peru wird sie Icecream-Bohne ganannt, hier heisst sie Paterna. Es ist immer interessant, über einen Markt zu gehen und exotische Gemüse und Früchte kennen zu lernen. Ausserdem gibt es manchmal die Gelegenheit zu einem kurzen Chat mit einer der Markthändlerinnen.
Jairo schlägt vor, dass wir durch die Gemüsefelder wandern könnten. So kommen wir zu einem sehr eindrücklichen Spaziergang entlang der kleinen Äcker. Es sind kleine Parzellen, eng bepflanzt mit den Gemüsen, die wir eben noch auf dem Markt gesehen haben.
Es ist alles Handarbeit, die Menschen haben sich gegen die heiss brennende Sonne dick eingepackt. Am frühen Morgen und Abends ist es hier bestimmt kalt, über Mittag brennt die Sonne erbarmungslos. Es wird geharkt, gejätet, gewässert, und alles ohne Maschinen. Manchmal kann man jemanden sehen, der mit einem Schlauch die Felder besprüht, oft wird aber mit einer Schöpfkelle aus einem Erdloch, wo sich das Wasser gesammelt hat, Wasser auf die Felder verteilt.
Der Spaziergang tut uns gut. Nach ca 3 km kommen wir ins nächste Dorf, wo Gustavo mit dem Bus vorfährt. Gerade als wir eingestiegen sind, sehen wir eine Beerdigung. Viele Menschen in ihren typischen farbigen Kleidern stehen vor der Kirche, wo eben ein schwerer Holzsarg durch das Tor getragen wird.
Bei der nächsten Tankstelle machen wir einen kurzen Halt, um die Toilette aufzusuchen. Tankstellen gibt es viele und sie sind mehrheitlich gut ausgetattet. Es gibt Getränke und Snacks zu kaufen.
Fürs Mittagessen kehren wir in einem der Touristenrestaurants ein, die hier auf der Strecke entstanden sind und die sich auf die schnelle und gute Bedienung der vielen vorbei fahrenden Touristenbusse spezialisiert haben.
In Jocotenango, kurz vor unserem heutigen Ziel Antigua Guatemala, liegt die Kaffeefince La Azotea. Hier wird seit 150 Jahre Kaffee angepflanzt und seit vielen Jahren ist hier auch ein Kaffeemuseum. Man hat all die alten Geräte aufbewart, mit denen der Kaffee früher zubereitet wurde. Eine junge Frau führt uns durch die Finca und erklärt zuerst, dass Kaffee von einem Ziegenhirten in Äthiopien entdeckt wurde. Ihm fiel auf, dass die Ziegen nach dem Genuss der Blätter eines bestimmten Busches viel lebhafter waren.
Heute wird Kaffee rund um den Globus in den Gegenden entlang des Aequators angebaut. Hauptanbaugebiet ist Brasilien. Dort wird vorwiegend Robusta angepflanzt, während in Guatemala vor allem Arabica geerntet wird. Allerdings werden die Arabica-Schösslinge auf Robusta-Stöcke aufgepfropft. Wir sehen wie die Bohnen in der Sonne getrocknet werden. Da es hier kaum je regnet, bleiben die Bohnen ein paar Tage auf dem grossen Platz liegen. Im Moment ist Kaffeeernte. Dabei wird von Hand gepflückt, denn es werden nur die reifen roten Früchte geerntet. Dazu muss man bis zu dreimal durch das gleiche Feld gehen, um alle Bohnen im richtigen Reifegrad zu ernten. Zum Abschluss der Tour gibt es im kleinen Laden einen Kaffee und natürlich kann danach der Kaffee auch gekauft werden.
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Kurz vor Sonnenuntergang kommen wir in Antigua Guatemala an. Begrüsst werden wir im schönen Innenhof des Hotels mit einem spontan arrangierten Begrüssungsdrink.
Nach dem Zimmerbezug machen wir uns auf die Suche nach einem Restaurant, denn ich möchte den ersten Abend nicht im Hotelrestaurant verbringen. Auch wenn das sehr gut ist.
Allerdings habe ich mir das etwas zu wenig überlegt. Es ist Samstag und die Stadt ist voller Touristen, alle guten Restaurants sind besetzt. So müssen wir erst einen Spaziergang durch den Park machen und ziemlich lange warten, bis wir einen freien Tisch ergattern können. Das klappt allerdings erst, nachdem wir uns als Gruppe aufgeteilt haben. Es spricht für die Qualität der Gruppe, dass wir fast immer gemeinsam essen. Es wird ein spätes Nachtessen, aber es hat gut geschmeckt.
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1/24/2025 0 Comments

San Francisco El Alto

Wir sind auch heute wieder unterwegs zu einem Markt. In San Francisco El Alto findet jeden Freitag ein Viehmarkt statt. Ich war noch nie da und bin gespannt, wie die Tiere sich wohl präsentieren. Stelle mir sowas wie eine Viehschau hier in der Schweiz vor...
Der Markt findet in San Francisco statt, das ist eines der kleinen Dörfer in der Umgebung von Quetzaltenango. Zuerst entpuppt er sich als normaler Markt mit all den verschiedenen Früchten und Gemüsen, dem ganz normalen Angebot wie wir es gestern in Chichigastenango schon gesehen haben.
Doch irgendwann fallen uns kleine Schweinchen auf, die die Leute an einer Schnur mit sich führen. Oder sie sind in ein Tuch eingewickelt und werden wir ein Baby auf dem Rücken getragen. Nur dass sie dabei manchmal quiksen, lässt uns aufhorchen und genauer hinsehen.
Immer öfters entdecken wir jetzt auch Leute, die sich Hühner über die Schulter gehängt haben. Es ist dies die normale Transportart, wie Hühner frisch vom Markt nach Hause gebracht werden. Wenn man sie an den Füssen zusammenbindet und daran aufhängt, verfallen sie in eine Starre und geben keinen Laut mehr von sich. Wenn sie losgebunden werden, brauchen sie einen Moment, dann scharren sie wieder ganz normal auf dem Boden. Ich weiss nicht, was es für die Hühner bedeutet, so kopfüber getragen zu werden, aber es scheint, dass sie keinen Schaden davon tragen. Andere Hühner und vor allem Truthähne sind in weiten Körben untergebracht. Da strecken sie dann ihre Hälse durch das grobmaschige Netz, mit dem der Korb bedeckt ist. Auf dem grossen Platz gibt es jetzt ganz verschiedene Tiere im Angebot. Einzelne Schweine, angebunden an einen Pfosten, Gruppen von Schafen, in kleinen Holzpferchen und auch ein paar Kühe und Kälber stehen zwischen den Marktbesuchern. Alles in allem ein Durcheinander und Nebeneinander und wir wissen gar nicht, wohin wir unsere Blicke drehen sollen.
Nachdem wir uns auf dem Markt umgesehen haben und uns Jairo durch das Gewühl der vielen Verkaufsstände zurück zum Bus geführt haben, fahren wir weiter durch das Hochland. Bei San Andres Xecul zweigen wir ab und besuchen die farbige Kirche hier.
Leider ist die Fassade im Schatten, das lässt die gelbe Farbe etwas weniger leuchtend erscheinen. Auf der Fassade findet man viele Engel und Heilige, aber auch zwei Jaguare, die aus der Maya-Welt stammen.
Innen gibt es grosse Holzaltare, in denen viele Heilige stehen. Das Dorf lebt vorwiegend von der Landwirtschaft aber es gibt auch viele kleine Textilbetriebe. Diese werden wohl ihre Freude an den Farben auf der Kirchenfassade verwirklicht haben. 2016 wurde sie letztmals neu bemalt.
Wir fahren jetzt in die Berge. Immer höher steigen wir. Auf beiden Seiten der Strasse gibt es kleine Felder, auf denen Gemüse angepflanzt werden. Zum Teil sind die Felder sehr steil. Es kann hier nur von Hand gearbeitet werden und es sieht sehr anstrengend aus.
Unser Ziel ist die kleine Thermalquelle Fuentes Georginas. In zwei Wasserbecken tummeln sich die Badenden. Leider ist das kleine Restaurant zur Zeit wegen Renovation geschlossen. Von unserer Gruppe kann sich nur die Hälfte der Gruppe zum Eintauchen in das warme Wasser entschliessen. Irgendwie kann das kühle und eher regnerische Wetter die Stimmung nicht wirklich heben. So fahren wir bald weiter.
Bevor wir zurück in unser kühles Hotel fahren, kehren wir in einem modernen schönen Restaurant in Xela ein. Jairo kennt sich aus und wir finden auf der umfangreichen Speisekarte etwas feines zu Essen.
Nach dem Essen machen die meisten einen ausführlichen Verdauungsspaziergang, zurück zum Hotel. Ich habe mich derweil ins Zimmer verzogen, wo ich wieder einmal an meinem Blog arbeite.
Zum Nachtessen treffen wir uns vor dem lodernden Chemineefeuer, aber die dicken Pullover und Schals werden auch während des Essens nicht ausgezogen. Die Haustüre bleibt offen, die Heizstrahler sind abmontiert.
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1/23/2025 0 Comments

Chichigastenango

Acht Uhr. Die Koffer sind gepackt, Gustavo ist mit dem Bus vorgefahren, es heisst Abschied nehmen vom Atitlan-See, die Reise geht weiter. Wir sind auf dem Weg nach Chichigastenango, dem grössten Markt von Guatemala, der immer Donnerstags und Sonntags stattfindet.
Wir fahren ins Hochland. Es geht auf kurvenreicher Strasse hinauf auf 2200 m und es wird deutlich kühler.
Wir parkieren beim späteren Treffpunkt, dem Hotel Santa Tomas.
Jairo geht voran, er will uns durch den Markt führen. Die Marktstände sind wie immer vielfältig, denn der Markt ist vor allem für die einheimische Bevölkerung. Zwar zieht er wegen seiner Grösse auch viele Touristen an, aber heute scheint mir der Andrang nicht so gross, wie ich ihn von früheren Besuchen kannte. Umso besser kann man das vielfältige Angebot sehen. Es gibt hier alles. Und alles ungeordnet gemischt. Verschiedene Bohnensortn in allen Farben, Fische, Fleisch, Kleider, Stoffe, Handarbeiten.
Vor allem die einheimischen Kleider sind ein Hingucker und an Farbenpracht nicht zu übertreffen. Huipiles heissen die typischen Blusen, die die Frauen tragen. Sie sind unterschiedlich, je nachdem woher sie kommen. Hier im Chichi sind sie vor allem in den verschiedensten Rottönen, am Atitlan-See in Panajachel sah man viele Blautöne und in Santiago waren sie mit Vögeln und Blumen bestickt. Zur Bluse, die seitlich geschlitzt ist, trägt die Frau ein dunkles Stück Stoff, das als Jupe um die Hüfte geschlungen wird. Zusammen gehalten wird das ganze mit aufwändig bestickten breiten Gürteln. Jairo erzählt, dass diese Kleider, die vorwiegend von Hand gewebt werden, sehr teuer sind. Die Preise variieren zwischen 100 - 2000 Dollars, was wir kaum glauben können. Viele Frauen besitzen daher nur 2-3 Kleider, tragen meistens das gleiche, unabhängig von der Temperatur. Bei Kälte kommt allenfalls eine Stickjacke dazu.
Wir kommen in die Markthalle. Eigentlich ist es die Turnhalle des Dorfes, man kann die beiden Körbe vom Korbball an den Wänden sehen. Und die Anzeigetafeln für die Spielresultate. An Markttagen wird die Halle kurzerhand zur Gemüsehalle. Wir steigen hinauf auf die Empore, wo man einen wunderbaren Überblick über das Gewusel hat. Hier muss auch die Idee für die Vogelperspektive-Bilder entstanden sein. Die Marktfrauen, umringt von ihren Gemüsekörben von oben betrachtet.
Mich faszinieren heute die Garnläden. Irgendwo müssen die vielen Handarbeiterinnen ihre Garne für die Stickereien kaufen. Hier gibt es jede beliebige Farbnuance in verschiedenen Qualitäten. Da würde ich am liebsten einkaufen, auch wenn ich keine Ahnung habe, was ich danach mit dem Garn anfangen könnte.
Weiter geht es in den Verpflegungsbereich. All die Küchen, in denen gekocht wird. In grossen und kleinen Töpfen brodelt es. Fleisch, Gemüse, Suppen werden gekocht. An langen Tischen sitzen die Einheimischen, oder holen sich in einem Geschirr eine Portion, die sie dann in ihrem Verkaufsstand essen.
Und überall werden Tortillas gebacken, denn ohne diese dünnen Maisfladen gibt es in Guatemala kein Überleben.

Wir kommen zur Kirche Santo Tomas. Hier wo um 1700 das Popol Vuh, das Maya-Manuskript gefunden wurde, das als heiliges Buch der Mayas gilt. An dieser Stelle stand vor der Eroberung durch die Spanier ein Mayatempel.
Noch heute ist die Kirche daher sowohl ein christlicher, wie ein Maya-Ort. In der Kirche werden auf niedrigen Altaren bis heute den Maya-Göttern Opfer gebracht. Es werden Kerzen angezündet, Alkohol versprüht, Blütenblätter verteilt. Man kann hier Menschen antreffen, die in tiefster Demut am Boden knien, um gleich danach an einem der Seitenaltare einem der katholischen Heiligen ebenfalls ihr Leid klagen.
Von weitem schon kann man den farbigen Friedhof von Chichi sehen. Die Gräber wurden vor knapp zwei Monaten frisch gestrichen, denn da war Allerseelen und das ist der Tag, den die Guatemalteken mit ihren Toten verbringen. Sie kommen mit Getränken und Essen auf den Friedhof und feiern mit ihren Angehörigen. Dazu werden in den Tagen vorher die Gräber in leuchtenden Pastellfarben bemalt.
Jairo führt uns über den Friedhof, erzählt, dass die Särge in die Familiengruften gelegt werden.
An verschiedenen Stellen auf dem Friedhof werden auch heute noch Mayazeremonien durchgeführt. Schamanen opfern Kerzen, Alkohol und Blumen. Zuerst wird eine Art Mandala mit den verschiedenen Gaben ausgelegt. Danach werden die Kerzen entzündet und bald darauf tanzen wilde Flammen auf den Plattformen und es entsteht ein scharzer dichter Rauch. Solange wir nicht stören, dürfen wir den Zeremonien zusehen.
Doch lange können wir auf dem Friedhof nicht bleiben, jetzt fängt es tatsächlich an, zu regnen. Wir gehen zurück in den Ort und dort ins Hotel Santa Tomas wo uns Jairo zum Mittagsbuffet angemeldet hat.
Bevor wir weiterfahren, gehe ich noch kurz in den schönen Hof, wo immer ein paar Blumen blühen.
Lust auf einen eigenen Spaziergang über den Markt hat niemand mehr, denn es ist nicht nur nass, sondern auch empfindlich kalt geworden. Chichi liegt auf 2200 m.
Lass uns einen Abstecher zum Dorf Salcaja machen, meint Jairo. Dort steht die älteste Kirche Zentralamerikas.
Es ist eine kleine, schon etwas verwitterte Kirche, die wir leider nur durch den geschlossenen Gitterzaun betrachten können. Doch nachdem wir alle unsere Fotos geschossen haben, nähert sich eine ältere Frau und bietet an, den Schlüssel für die Kirche zu organisieren. Kurze Zeit später kommt sie zurück und schliesst sowohl das Gittertor wie auch die hölzerne Kirchentüre auf. Ihr folgt eine junge Frau, die uns ein paar Erklärungen zur Kirche gibt. Es scheint tatsächlich die älteste Kirche zu sein, denn sie feierte letztes Jahr ihr 500 jähriges Bestehen. Nach der Kirche führt sie uns in das kleine Museum, wo ein paar Artefakte aus der Mayazeit ausgestellt sind. Ausserdem gibt sie uns ganz am Schluss eine Kostprobe der eingelegten Früchte, aus denen eine Medizin (Schnaps) gebrannt wird. Sie ist nicht nur die Museumsverwalterin, sondern auch verantwortlich für das Touristenbüro. Und in dieser Funktion ist es wichtig, dass wieder ein paar Besucher in das grosse Buch eingetragen werden.
Es ist jetzt Zeit, unser heutiges Ziel anzupeilen. Schon vor dem Stadttor merken wir, dass wir in einen grösseren Ort kommen, wir stecken im Feierabendverkehr fest.
Quetzaltenango ist tatsächlich die zweitgrösste Stadt des Landes und ausserdem eine Studentenstadt.
Das Hotel Bonifaz wo wir untergebracht sind, ist eigentlich ein schönes bequemes Stadthotel, doch heute ist es kalt, denn selbstverständlich gibt es keine Heizung und die Türen zur Strasse bleiben offen. Ausserdem funktioniert von den vier Heizstrahlern, die über unserem Tisch aufgehängt sind, gerade mal einer.
Die Kellner versprechen, dass sie den Frühstückstisch beim Kaminfeuer bereitstellen werden. So gibt es heute einen frühen Feierabend. Wir verziehen uns bald in die Zimmer, schlüpfen unter die Bettdecke. Am Morgen erfahre ich, dass es Bettsocken gebraucht hätte.
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