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1/23/2025 0 Comments

Chichigastenango

Acht Uhr. Die Koffer sind gepackt, Gustavo ist mit dem Bus vorgefahren, es heisst Abschied nehmen vom Atitlan-See, die Reise geht weiter. Wir sind auf dem Weg nach Chichigastenango, dem grössten Markt von Guatemala, der immer Donnerstags und Sonntags stattfindet.
Wir fahren ins Hochland. Es geht auf kurvenreicher Strasse hinauf auf 2200 m und es wird deutlich kühler.
Wir parkieren beim späteren Treffpunkt, dem Hotel Santa Tomas.
Jairo geht voran, er will uns durch den Markt führen. Die Marktstände sind wie immer vielfältig, denn der Markt ist vor allem für die einheimische Bevölkerung. Zwar zieht er wegen seiner Grösse auch viele Touristen an, aber heute scheint mir der Andrang nicht so gross, wie ich ihn von früheren Besuchen kannte. Umso besser kann man das vielfältige Angebot sehen. Es gibt hier alles. Und alles ungeordnet gemischt. Verschiedene Bohnensortn in allen Farben, Fische, Fleisch, Kleider, Stoffe, Handarbeiten.
Vor allem die einheimischen Kleider sind ein Hingucker und an Farbenpracht nicht zu übertreffen. Huipiles heissen die typischen Blusen, die die Frauen tragen. Sie sind unterschiedlich, je nachdem woher sie kommen. Hier im Chichi sind sie vor allem in den verschiedensten Rottönen, am Atitlan-See in Panajachel sah man viele Blautöne und in Santiago waren sie mit Vögeln und Blumen bestickt. Zur Bluse, die seitlich geschlitzt ist, trägt die Frau ein dunkles Stück Stoff, das als Jupe um die Hüfte geschlungen wird. Zusammen gehalten wird das ganze mit aufwändig bestickten breiten Gürteln. Jairo erzählt, dass diese Kleider, die vorwiegend von Hand gewebt werden, sehr teuer sind. Die Preise variieren zwischen 100 - 2000 Dollars, was wir kaum glauben können. Viele Frauen besitzen daher nur 2-3 Kleider, tragen meistens das gleiche, unabhängig von der Temperatur. Bei Kälte kommt allenfalls eine Stickjacke dazu.
Wir kommen in die Markthalle. Eigentlich ist es die Turnhalle des Dorfes, man kann die beiden Körbe vom Korbball an den Wänden sehen. Und die Anzeigetafeln für die Spielresultate. An Markttagen wird die Halle kurzerhand zur Gemüsehalle. Wir steigen hinauf auf die Empore, wo man einen wunderbaren Überblick über das Gewusel hat. Hier muss auch die Idee für die Vogelperspektive-Bilder entstanden sein. Die Marktfrauen, umringt von ihren Gemüsekörben von oben betrachtet.
Mich faszinieren heute die Garnläden. Irgendwo müssen die vielen Handarbeiterinnen ihre Garne für die Stickereien kaufen. Hier gibt es jede beliebige Farbnuance in verschiedenen Qualitäten. Da würde ich am liebsten einkaufen, auch wenn ich keine Ahnung habe, was ich danach mit dem Garn anfangen könnte.
Weiter geht es in den Verpflegungsbereich. All die Küchen, in denen gekocht wird. In grossen und kleinen Töpfen brodelt es. Fleisch, Gemüse, Suppen werden gekocht. An langen Tischen sitzen die Einheimischen, oder holen sich in einem Geschirr eine Portion, die sie dann in ihrem Verkaufsstand essen.
Und überall werden Tortillas gebacken, denn ohne diese dünnen Maisfladen gibt es in Guatemala kein Überleben.

Wir kommen zur Kirche Santo Tomas. Hier wo um 1700 das Popol Vuh, das Maya-Manuskript gefunden wurde, das als heiliges Buch der Mayas gilt. An dieser Stelle stand vor der Eroberung durch die Spanier ein Mayatempel.
Noch heute ist die Kirche daher sowohl ein christlicher, wie ein Maya-Ort. In der Kirche werden auf niedrigen Altaren bis heute den Maya-Göttern Opfer gebracht. Es werden Kerzen angezündet, Alkohol versprüht, Blütenblätter verteilt. Man kann hier Menschen antreffen, die in tiefster Demut am Boden knien, um gleich danach an einem der Seitenaltare einem der katholischen Heiligen ebenfalls ihr Leid klagen.
Von weitem schon kann man den farbigen Friedhof von Chichi sehen. Die Gräber wurden vor knapp zwei Monaten frisch gestrichen, denn da war Allerseelen und das ist der Tag, den die Guatemalteken mit ihren Toten verbringen. Sie kommen mit Getränken und Essen auf den Friedhof und feiern mit ihren Angehörigen. Dazu werden in den Tagen vorher die Gräber in leuchtenden Pastellfarben bemalt.
Jairo führt uns über den Friedhof, erzählt, dass die Särge in die Familiengruften gelegt werden.
An verschiedenen Stellen auf dem Friedhof werden auch heute noch Mayazeremonien durchgeführt. Schamanen opfern Kerzen, Alkohol und Blumen. Zuerst wird eine Art Mandala mit den verschiedenen Gaben ausgelegt. Danach werden die Kerzen entzündet und bald darauf tanzen wilde Flammen auf den Plattformen und es entsteht ein scharzer dichter Rauch. Solange wir nicht stören, dürfen wir den Zeremonien zusehen.
Doch lange können wir auf dem Friedhof nicht bleiben, jetzt fängt es tatsächlich an, zu regnen. Wir gehen zurück in den Ort und dort ins Hotel Santa Tomas wo uns Jairo zum Mittagsbuffet angemeldet hat.
Bevor wir weiterfahren, gehe ich noch kurz in den schönen Hof, wo immer ein paar Blumen blühen.
Lust auf einen eigenen Spaziergang über den Markt hat niemand mehr, denn es ist nicht nur nass, sondern auch empfindlich kalt geworden. Chichi liegt auf 2200 m.
Lass uns einen Abstecher zum Dorf Salcaja machen, meint Jairo. Dort steht die älteste Kirche Zentralamerikas.
Es ist eine kleine, schon etwas verwitterte Kirche, die wir leider nur durch den geschlossenen Gitterzaun betrachten können. Doch nachdem wir alle unsere Fotos geschossen haben, nähert sich eine ältere Frau und bietet an, den Schlüssel für die Kirche zu organisieren. Kurze Zeit später kommt sie zurück und schliesst sowohl das Gittertor wie auch die hölzerne Kirchentüre auf. Ihr folgt eine junge Frau, die uns ein paar Erklärungen zur Kirche gibt. Es scheint tatsächlich die älteste Kirche zu sein, denn sie feierte letztes Jahr ihr 500 jähriges Bestehen. Nach der Kirche führt sie uns in das kleine Museum, wo ein paar Artefakte aus der Mayazeit ausgestellt sind. Ausserdem gibt sie uns ganz am Schluss eine Kostprobe der eingelegten Früchte, aus denen eine Medizin (Schnaps) gebrannt wird. Sie ist nicht nur die Museumsverwalterin, sondern auch verantwortlich für das Touristenbüro. Und in dieser Funktion ist es wichtig, dass wieder ein paar Besucher in das grosse Buch eingetragen werden.
Es ist jetzt Zeit, unser heutiges Ziel anzupeilen. Schon vor dem Stadttor merken wir, dass wir in einen grösseren Ort kommen, wir stecken im Feierabendverkehr fest.
Quetzaltenango ist tatsächlich die zweitgrösste Stadt des Landes und ausserdem eine Studentenstadt.
Das Hotel Bonifaz wo wir untergebracht sind, ist eigentlich ein schönes bequemes Stadthotel, doch heute ist es kalt, denn selbstverständlich gibt es keine Heizung und die Türen zur Strasse bleiben offen. Ausserdem funktioniert von den vier Heizstrahlern, die über unserem Tisch aufgehängt sind, gerade mal einer.
Die Kellner versprechen, dass sie den Frühstückstisch beim Kaminfeuer bereitstellen werden. So gibt es heute einen frühen Feierabend. Wir verziehen uns bald in die Zimmer, schlüpfen unter die Bettdecke. Am Morgen erfahre ich, dass es Bettsocken gebraucht hätte.
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