Merida

Guten Morgen. Draussen beim Pool gibt es noch ein paar Blumen und drinnen ist feudal aufgedeckt mit dem Goldrand-Geschirr. Es hat zur Zeit nur wenige Gäste.

Am Paseo de Montrejo, der Prachtstrasse von Merida stehen die alten Villen aus der Zeit der Spanier. Manche sind versteckt hinter Zäunen und Bäumen, andere sind heute exklusive Restaurants oder Firmensitze. Man entdeckt immer wieder neue Schmuckstücke auf der fast 2 km langen schnurgeraden Strasse, die auf beiden Seiten von alten Bäumen gesäumt ist.

Eines der grössten und vornehmsten Gebäude ist der Palast von General Francisco de Canton. Wie war das wohl, in diesen herrschaftlichen Räumen zu leben? Erbaut wurde es ums Jahr 1900

Der Palast beherbergt heute eines der wichtigsten Museen der Stadt über die Kultur der Mayas.
Es gibt viele Keramiken zu sehen und aufwändige Totenmasken.

Am Ende der Prachtstrasse steht das imposante Monumento de la Nation, das die Einigkeit der Nation und die reiche Geschichte Yucatans symbolisieren soll.
Hier steige ich in eine der bereitstehenden Kutschen und lasse mich zurück ins Zentrum fahren.

Inzwischen ist die Sonne untergegangen, die Strasse erstrahlt im Schein von tausend Lichtern. Es wird jetzt ganz schnell dunkel werden. Xavier lässt mich in der Nähe des Hauptplatzes aussteigen.

Samstagabend, irgendwie zieht mich das offene Tor der Kirche in der Nähe des Hauptplatzes an. Und tatsächlich zu recht. Die Kirche idt über und über mit weissen Blumen geschmückt. Und mit elegant gekleideten Menschen. Eine Hochzeit. Es wird geklatscht, die Horde der Fotografen macht sich bereit, denn gleich wird das Paar durch den Mittelgang die Kirche verlassen. Auch ich stehe bereit.
Danach gehe ich in der Nahe zum Nachtessen und als ich eine gute Stunde später noch einmal eintrete wird da eine ganz andere Zeremonie gefeiert. Ein junges Mädchen steht vor dem Altar, die stolzen Eltern in der Nähe und die Gästeschar ist fast so gross wie vorher bei der Hochzeit. Der 15. Geburtstag eines Mädchens wird in allen lateinamerikanischen Ländern gross gefeiert, aber in Mexiko ist es wie eine Hochzeit - ohne Bräutigam.

Nachtessen in einem italienischen Restaurant. Jedenfalls nehme ich das an, da draussen Pizza und Pasta angeschieben steht. Die Deko ist allerdings sehr mexikanisch und meinen Teller Soaghetti kann ich auch gleich vergessen. Die kurzen Teigwaren - Pasta corto con Pesto - sind zwar sehr fantasievoll, schmecken aber fein.