Tren Maya

Heute mal ein ganz anderes Frühstück - untypisch.
Haferflocken-Bowle, warm. Könnte als Porrige durchgehen.

Casa Nummer 6 am Hauptplatz bietet einen Einblick ins Leben der Spanier im 18. und 19. Jahrhundert. Es gibt verschiedene Gesellschaftsräume, ein Schlafzimmer, eine Küche. Einen grossen quadratischen Innenhof und einen etwas kleineren Patio hinter der Küche.

 


Zeit zum Packen und ein Taxi rufen…

Ich geb’s ja zu, ich bin immer ein wenig am Lästern über den TREN MAYA. Aber zugegeben, es ist trotzdem die bequemste Art zu reisen. Besser als in einem Bus. Jedenfalls wenn man die Abfahrtszeit kennt. Und die kenne ich heute. Hab’s sogar geschafft nach verschiedenen Clicks online ein Ticket zu kaufen. Langsam bekomme ich die spärlichen Infos in den Griff und verstehe die schöne HP, die soviel grossartiges über den Zug schreibt, aber die Hauptinfos irgendwo versteckt. Mein Ticket jedenfalls zeigt mir, dass ich um 14.52 Uhr losfahren und um 19.30 Uhr in Palenque eintreffen werde. Das reicht dann noch für ein Nachtessen im Hotel.

Mit knapp 20 Minuten Verspätung fahren wir los. Vielleicht holen wir das auf der langen Strecke von gut 300 km wieder ein. Mal sehen. Ich bin heute wieder in der Touristenklasse, erste Klasse war mir zu teuer. Aber der Zug scheint ausgebucht zu sein. Es sind 3 Wagen, ich denke, das kann noch erweitert werden. Neben mir sitzt eine Frau mit einem kleinen Hündchen in der Transporttasche. Auf halber Strecke gibt es etwas Aufregung. Die Zugbegleiterinnen kommen durch den Gang, verteilen Geschenke. Es gibt T-Shirts, Käppis und kleine Rucksäcke. Grund ist das Jubiläum. Heute vor einem Jahr wurde der TREN MAYA eröffnet. Nach Einbruch der Dunkelheit bleiben wir irgendwo stehen. Sogar der Motor wird ausgeschalten und das Licht geht aus. Ein Heulen geht durch den Wagen, es ist stockdunkel.
Nach 5 Minuten gehen die Lichter wieder an. Der Wagen atmet auf und dann fahren wir wieder. Es gibt ein paar Stationen auf der Strecke. Da gibt es Internet. Dazwischen gibt es keinen Netzzugang. Zum Glück habe ich meinen Reader. Einmal gehe ich in den hinteren Wagen, will einen Kaffee holen. Doch die beiden Mädchen, die den Imbiss betreuen, sind eingenickt. Der Getränkeautomat ist leer, Kaffee ist alle. Es ist nach 22.00 Uhr als wir am Ziel ankommen. Wenigstens stehen hier Taxis bereit. Ab Januar soll es sogar einen Busbetrieb geben, erklärt mir mein Driver.

Es ist nach halb elf, als ich im Hotel ankomme. Das Restaurant hat vor ein paar Minuten geschlossen. Es gäbe noch eine Karaokebar nebenan, empfiehlt mir die Rezeptionistin. Darauf habe ich keine Lust und so gehe ich hinaus auf die Strasse. Und ich habe Glück, die meisten grösseren Hotelrestaurants sind eben am schliessen, aber in einem kleinen Betrieb in dem noch ein paar Tische besetzt sind, bereitet man mir einen Crevettencocktail und eine Margarita zu. Der Abend ist gerettet.

Ich bin in Palenque, das ist die Endstation des TREN MAYA. Weiter geht es dann mit dem Bus. Aber jetzt will ich erst einmal zwei Nächte hier bleiben.