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10/19/2020 0 Comments

Algarrobo-Costa

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Da bin ich jetzt also, in einer Wohnung direkt am Meer. Absolut ideal, um mich ein paar Tage zurück zu ziehen.
Zuerst gehe ich einkaufen. Genau wie in Kurnia habe ich eine eigene Küche. Bin also nicht auf Restaurants angewiesen. Auch wenn ich keine grosse Köchin bin, Spaghetti bringe ich zustande. Und Brot mit Schinken oder Käse und ein paar Trauben sind auch immer gut.
Ausserdem lese ich viel, noch immer habe ich ein paar Bücher, die ich mitgebracht habe und natürlich stöbere ich auch in der Wohnung das eine oder andere Buch auf. Denn das liebe ich. Unerwartete Bücher zu lesen. Etwas, das ich nicht auf Empfehlung gekauft habe, sondern, was zufällig mich findet. Oder umgekeht.
Und selbstverständlich bin ich noch immer mit meinen eigenen Texten beschäftigt. Auch wenn ich den Drucker diesmal im Auto gelassen habe.
Ich habe den absolut genialsten Arbeitsplatz, den ich je hatte. Mit direktem Blick auf die Wellen, aufs Meer. Es ist jeden Tag anders. Tiefblau soweit ich sehen kann, oder wild, mit schäumenden Wellen. Wenn ich das Fenster öffne kann ich sie hören.
In den Palmen zwitschern Vögel. Ich versuche sie zu erkennen. Es sind kleine grüne Papageien, Sittiche. Sie scheinen hier zu wohnen, auch wenn ich keine Nester erkennen kann. Es sind viele, sehr viele sogar und manchmal machen sie einen Höllenlärm. Springen von einem Blatt zum anderen, klettern über die Früchte, fliegen von Palme zu Palme. Sie sollen sich in den letzten Monaten stark vermehrt haben, lese ich im Internet. Ob das mit dem Fernbleiben der Touristen zu tun hat, oder ob das einfach eine Frage der Zeit ist, kann ich nicht erkennen. Aber es scheint ein Phänomen zu sein, das in ganz Spanien auftritt. Mich stören sie nicht, auch wenn sie manchmal tatsächlich sehr laut werden.
Ich spaziere auf der Promenade am Meer. Kaum jemand ist unterwegs. Und wenn ich jemanden treffe, sind die Menschen hinter Masken. In Spanien ist Maskenpflicht. Absolut und überall. Sogar am Strand. Nur im Restaurant, wenn man sitzt, darf man sie ablegen. Aber sobald man aufsteht, gilt es, sie wieder aufzusetzen.
Natürlich ist die Maske lästig, meine Brille läuft ständig an, aber ich gewöhne mich daran. Was ich vermisse ist der Kontakt mit Menschen. Hinter der Maske sieht man kein Lächeln mehr. Die Menschn sehen sich kaum mehr in die Augen, grüssen sich kaum. Ob es Touristen sind, die hier leben? Ausländer, die ihren festen Wohnsitz in Spanien haben? Oder vielleicht doch Spanier? Durch die Maske gibt es kein Erkennen. Das ist es, was mir fehlt.
Meine Freundin hat mich gewarnt, als sie mich in ihre Wohnung eingeladen hat: pass auf, dass du da nicht vereinsamst. Das Wort beschäftigt mich noch eine Weile. Vereinsame ich, wenn ich allein bin? Ich bin schon ziemlich lange allein, auch wenn ich oft unter Menschen bin. Aber ich versuche sehr bewusst, nicht einsam zu werden. Durch Facebook bin ich täglich mit vielen Menschen in Kontakt. WhatsApp, Telefon, Chats. Es gibt viele Möglichkeiten, sich mit anderen auszutauschen. Ich benutze diese Medien sehr bewusst. Telefoniere, chatte und bin sowieso immer irgendwie in zwei Welten präsent.
Noch immer habe ich täglich Kontakt mit meinen Freunden in Iquitos. Weiss wie es dort jetzt aussieht. Vor zwei Wochen habe ich sogar ein Bild vom ungeborenen Baby eines unserer Guides bekommen. Das hat mich berührt. Der kleine Junge wird in den nächsten Wochen zur Welt kommen. Seine Mama ist ziemlich nervös. Das erste Kind. Und das in der schwierigen Situation in Iquitos. Covid ist zwar im Moment kein Thema mehr. Dafür Armut. Darum habe ich die Eltern beim Aufbau ihrer Firmen-Idee unterstützt. Sie haben in der gröbsten Krise eine Boutique eröffnet. Haben Kleider per Facebook angeboten und die Bestellungen in Iquitos gratis zugetellt. Helfen konnte ich, indem ich Werbung für ihre Angebote im Facebook schaltete. Jede Woche für ein paar Dollars. Es hat funktioniert. Auch wenn ich zuerst fand, dass wohl niemand Kleider kaufen wird, wenn kaum Geld für Lebensmittel vorhanden ist. Doch es gibt überall und immer reichere Menschen. Und alle wünschen sich Normalität. Zuerst waren es nur Anfragen: was kostet dies? Welche Farben habt ihr, welche Grössen?  Mit der Zeit gab es Bestellungen und es scheint, dass die kleine Familie inzwischen davon leben kann. Meine Hilfe wird nicht mehr gebraucht.
Ein anderer Guide, der schon immer mit seiner Frau einen Handarbeitsladen betrieb, musste ebenfalls seine Produktion ändern. Statt Traumfänger für Touristen verkauft er jetzt T-Shirts mit Batikdesign. Etwas, das es in Iquitos vorher nicht gab. Die Technik habe er im Internet gelernt, erklärte er mir. Er brauchte etwas Kapital, um zu überleben und um weisse T-Shirts zu besorgen. Inzwischen läuft sein kleines Geschäft.
Einer hat mir heute geschrieben, er hätte jetzt einen Job bei einem grossen Lebensmittellieferanten. Er liefere Lebensmittel in die kleinen Läden und ein anderer, der mich immer durch den Markt von Belen führte, arbeitet inwischen bei einem Cousin auf dem Feld. Die Leute haben ihr Leben komplett auf den Kopf gestellt, neue Perspektiven gesucht.
Ich schweife ab. Im Hier freue ich mich am täglichen Sonnenuntergang, manchmal, wenn ich früh genug Lust zum Aufstehen habe, am Sonnenaufgang. Manchmal gehe ich im kleinen Restaurant nebenan essen, aber meistens bleibe ich zu Hause. Es geht mir gut, ich fühle mich sehr wohl und privilegiert.
Allein ja, einsam nein.
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