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11/17/2020 2 Comments

Boquerones

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Heute will ich endlich Boquerones essen. Darum gehe ich frühzeitig aus dem Haus, nicht dass ich wieder einer der letzten Gäste bin und es schon wieder keine mehr im Angebot hat.
Ich komme aus der Haustüre und bin geschockt. Der Gummibaum ist weg. Noch vor ein paar Tagen hab ich ihn wieder einmal fotografiert, weil er mir so imponiert hat. Dieser riesige Baum der immer neue grüne Blätter ausgerollt hat. Er wurde komplett gestutzt, alle Zweige, alle Blätter wurden geschnitten. Zurück geblieben ist ein dicker Stamm mit ein paar stumpfen Ästen. Während ich noch da stehe und staune, kommt eine ältere Frau. Auch sie schüttelt den Kopf. "Es ist eine Schande", sagt sie, "ich kann nicht verstehen, warum die das gemacht haben". Auch der Mann, der auf einer Bank sitzt und zum Baum schaut, ist fassungslos. Ja, bestätigen mir beide, er wird neu ausschlagen, es werden neue Äste wachsen, aber das dauert Jahre.
Vor ein paar Tagen habe ich den Gemeindearbeitern zugesehen, wie sie die Palmen geschnitten haben. Sie haben die untersten Wedel weggeschnitten und die Palmen wieder in Form gebracht. Ob die tatsächlich Auftrag hatten, den Gummibaum komplett zu stutzen. Ich bleibe einen Moment auf einer Bank sitzen, denke an den wunderbaren Baum und der Anblick der nackten Äste macht mich richtig traurig. Ausgerechnet mein Gummibaum.
Doch dann besinne ich mich, ich will zur Viuda, hoffe, dass das Restaurant offen ist, und dass sie Boqueronens haben. Ich habe kaum das trockene Bachbett auf der geschwungenen Brücke überquert, da hält mich ein Mann an: "Willst du Boquerones?" Warum weiss der das, frage ich mich und sehe, dass er auf seinem Fahrrad einen Behälter mit Eis und kleinen Fischen transportiert. Er verkauft tatsächlich Boquerones. "ja, ich will welche, aber ich kann sie nicht selber zubereiten, ich will sie im Restaurant essen", sage ich.
Worauf er mir erklärt, dass die ganz einfach zu  braten seien, und dass ein Kilo grad mal 6 Euros kosten würde. "Ich weiss nicht wie man die macht", versuche ich mich aus der Falle zu ziehen, aber er erklärt es mir: Etwas Salz und Mehl, in der Pfanne kurz anbraten und am Schluss ein wenig Zitronensaft, das ist alles.
Er hat mich überzeugt, ich will eine Handvoll, will es versuchen. Viel zuviel schöpft er mir in einen Plastiksack und ich kann gleich wieder zurück nach Hause und die Fische im Kühlschrank versorgen. Auf Kochen habe ich im Moment keine Lust.
Also bin ich kurz darauf schon wieder unterwegs zur Viuda. Diesmal lasse ich mich von nichts und niemandem mehr aufhalten. Das Restaurant ist offen, aber es ist nur der Wirt da. Ich frage nach Muscheln. Ja, das hat er. Bald sitze ich vor einem Teller voller Muscheln in einer wunderbaren scharfen Tomatensosse. So habe ich sie noch nie gegessen.
Ich hätte noch 'Katze im Topf', meint der Wirt lachend und zeigt auf die graue Katze, die es sich bei den Blumentöpfen gemütlich gemacht hat. Beste Gelegenheit, mich nach den Katzen zu erkundigen, die ich schon öfters in den grossen Steinen bei der Mauer zum Meer gesehen habe. "Gehören die jemandem?" will ich wissen. "Nein, die leben hier am Strand. Aber sie kommen mich manchmal besuchen", meint der Wirt. Manchmal bekommen sie von den Anwohnern Futter. Sie sehen alle recht gut genährt aus, es scheint ihnen nicht schlecht zu gehen, denke ich. Ich bin bereits beim Kaffee, als ein älteres Paar hereinkommt. Es scheint, dass wir an diesem Nachmittag die einzigen Gäste sind.
Um meine Boquerones zuzubereiten, brauche ich Mehl, ich möchte aber kein ganzes Kilogramm kaufen. Darum erkläre ich dem Wirt mein Anliegen und frage ihn, ob er mir etwas Mehl verkaufen könne. Natürlich kann er das, er bringt mir in einem Plastikbehälter ein paar Löffel und dazu den Tipp: "Zuerst die Fische waschen, abtrocknen, dann salzen und erst dann etwas Mehl darüberstreuen. Dann im heissen Olivenöl braten". Ich verspreche, zu melden, wie es mir gegangen ist. Das Mehl bekomme ich gratis.
Auf dem Rückweg komme ich am kleinen Haus mit den vielen Blumentöpfen vorbei. Heute sitzt die Besitzerin in ihrem Garten und ich gratuliere ihr zu den schönen Blumen. Sie heisst Carmen und lebt schon ihr ganzes Leben in dem kleinen Häuschen. Sie hatte hier sechs Kinder, die aber alle ausgezogen und ihre eigenen Familien haben. Seit acht Jahren lebt sie allein hier. Ja, sie bekommt viele Komplimente für ihre Blumen und das freut sie immer. Heiss sei es heute, meint sie dann, ungewöhnlich heiss für November.
Bevor ich mich verabschiede, erzähle ich ihr von meinen Fischen. Das amüsiert sie, auch sie meint, das sei sehr einfach. Salz, Mehl, Olivenöl mit Knoblauch und am Schluss etwas Zitronensaft. Dazu Brot und Ayoli. Jetzt kann definitiv nichts mehr schief gehen.
Zu Hause mache ich erst einmal ausgiebig Siesta. Ich finde nämlich auch, dass es heute ziemlich warm sei und ausserdem spüre ich den Weisswein und den Honig-Rum, den mir der Wirt offeriert hat.
Den Sonnenuntergang sehe ich vom Fenster aus, das reicht, denn heute verschwindet die Sonne hinter ein paar Wolken am Horizont und den ganzen Zauber mit dem orange-goldenen Himmel vergisst sie einfach.
Dann hole ich die Fische aus dem Kühlschrank. Und tatsächlich. Ich entwickle mich langsam zur Fischköchin, mein Nachtessen schmeckt wunderbar. Ich geniesse meine Boquerones zum Dienstagskrimi im Schweizer Fernsehen.
Boquerones sind Sardellen. Sie sind etwas kleiner als Sardinen. An der Costa Blanca wurden sie jeweils als 'kleine Fische' auf der deutsch geschriebenen Speisekarte angeboten.
2 Comments
Irma Hufschmid
11/18/2020 21:29:03

Vielen Dank Beatrice für die eindrücklichen Bilder. Algarrobo scheint sehr schön zu sein. Habe gar nicht gewusst, dass es einen so grossen Hafen hat.
Liebe Grüsse Irma

Reply
Marcus Sheppard link
11/29/2023 22:29:37

Thanks for tthis

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