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12/24/2020 0 Comments

Heiligabend

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Ich hab nachgesehen. Es ist das 10. Mal, dass ich an Heiligabend allein zu Hause bin. Wobei zu Hause ist in diesem Jahr nicht ganz richtig, ich bin an einem wunderschönen Ort. Direkt am Meer mit noch immer warmen Temperaturen. Am Nachmittag war ich bei Salvador. "Felices Fiestas" sagte er und streckte mir die Hand entgegen. Da wurde mir bewusst, dass das tatsächlich der erste Haut zu Haut-Kontakt war seit vielen Wochen, ja Monaten. Eigenartiges Gefühl und sehr ergreifend - im wahrsten Sinne des Wortes.
Er zeigte mir seine Fische im Kühler und empfahl mir eine Seezunge. Der beste Fisch, meinte er, und der teuerste. Er gab mir sogar einen Spezialpreis, obwohl ich fast der einzige Gast war.
Ob er abends offen hätte, wollte ich wissen. Nein, das lohnt sich im Moment nicht. Die Spanier sind heute Abend zu Hause, feiern in der Familie. Auch morgen werden sie noch nicht kommen, erst am zweiten Feiertag wird man sie wieder sehen, dann werden sie auf der Promenade flanieren.
Bei mir gibt es später noch Sushi, ich war am Morgen einkaufen.
Ausserdem gibt es noch 'El Gordo' - der Dicke. Die grosse spanische Weihnachts-Lotterie. Ich habe vor ein paar Tagen ein Los gekauft und vor zwei Tagen war die Auslosung. Im Internet suche ich jetzt die Gewinnzahlen. Den Millionengewinn habe ich verpasst, aber immerhin sind da 100 Euros drin. Glück muss man haben - oder Schwein.
Heute fühle ich mich mit vielen Freunden von überall auf der Welt verbunden. Die guten Wünsche treffen schon den ganzen Tag ein. Von Freunden aus der Schweiz, aus Deutschland, Rumänien, Italien, Fankreich, Irland. Aus Myanmar, Kambodscha und Vietnam. Aus Guatemala, Paraguay und ganz besonders aus Peru.
Von dort wurde ich in den letzten Tagen mit vielen Fotos und Videos eingedeckt. Meine Freunde May, Leo und Liborio haben in ihren Dörfern Chcolatadas durchgeführt. Dieses Fest für die Kinder mit viel Kakao und Panetone.
Ich bin selber noch immer sprachlos, wie sie das gemacht haben und wie toll die Unterstützung meiner Freunde aus der Schweiz war. Innert einer Woche waren Fr. 2'600  auf meinem Konto eingegangen und damit konnten wir mindestens 800 Menschen eine riesige Freude bereiten.
Jeder meiner Freunde hat sich mit viel Herzblut eingesetzt. May hat daraus nicht nur ein Fest für die Kinder gemacht, sondern jedem Erwachsenen und jedem Kind ein Geschenk besorgt. Auf den Fotos sehe ich, wie er Hängematten, Macheten, Gummistiefel oder Plastikbecken verschenkt. Für die Kinder hat er nicht Spielzeug, sondern farbige T-Shirts gekauft, die er persönlich verteilt hat. Über 300 Personen waren dabei, als er in dem Dorf, wo seine Frau herkommt, die Chocolatada durchführte. Als die Pandemie im Dschungel ausbrach, lebte er ein paar Wochen in diesem Dorf und er erzählte mir, die Leute hätten ihm und seiner schwangeren Freundin so viel geholfen, dass er jetzt unbedingt etwas davon zurück geben wollte.
Es gab Musik und Tanz auf dem Fussball-Platz und ausserdem hatte er zwei Komiker eingeladen, die die Kinder mit ihren Spässen unterhielten. Drei Tage war er unterwegs mit seiner jungen Frau und dem kleinen May jr, der im Oktober zur Welt kam. Je einen Tag für die Hin- und die Rückreise mit dem Motorboot. Es sei ein riesen Erfolg gewesen, schwärmte er als er mir seine Aufnahmen schickte.
Nach diesem ersten grossen Anlass fuhr er noch einmal in den Dschungel, weit weg am Rio Napo liegt San Felipe, das Dorf wo er selber herkommt. Auch dort gab es ein grosses Fest mit über 100 Menschen.
Auch Leo reiste einen Tag auf dem Fluss bis er in seinem Heimatdorf ankam. Er verteilte Spielzeug für die Kinder und auch hier gab es Musik und Tanz.
Ausserdem organisierte er ein Bingo mit einem Geschenkkorb als erstem Preis. Das sei ein voller Erfolg gewesen, die Leute hätten alle viel Freude gehabt.
Am nächsten Tag reiste er mit seiner Familie wieder zurück in die Stadt und fuhr zwei Tage später noch einmal hinaus in den Dschungel. Beim Stamm der Yahoas, in der grossen Maloka, dem Gemeinschaftshaus wurde noch einmal eine Chocolatada durchgeführt.
Leo arbeitet wie May als Dschungelguide. Die beiden wissen alles über das Leben und Überleben im Regenwald. Wenn keine Touren angesagt waren, arbeitete Leo schon immer als Kunsthandwerker. So hat er jeweils die Traumfänger gemacht, von denen ich schon sehr viele mit nach Hause gebracht und verschenkt habe. Weil aber jetzt überhaupt keine Touristen mehr da sind, die die Handarbeiten kaufen könnten, hat er eine neue Idee entwickelt. Er stellt jetzt Batik-Tshirts her. Sowas gab es in Iquitos bisher nicht. Als ich ihn gefragt hatte, woher er die Idee hätte und wie er wisse, wie man sowas macht, meinte er: "im Internet gelernt." Es braucht Fantasie um in Iquitos in diesen schwierigen Zeiten zu überleben.
Liborio führte seine Chocolatada natürlich auch in seiner Maloka durch. Es wäre ein einmaliges Fest gewesen, so wie es die Boras noch nie erlebt hätten, schwärmte er nachher. Meine Freundin Keyla war bei ihm eingeladen und brachte eine Pinata mit. Das ist ein Spiel, das in Südamerika an keinem Kindergeburtstag fehlen darf. Nur die Kinder im Regenwald hatten noch nie eine gesehen und sich natürlich erst recht darüber gefreut. Die Sache ist ziemlich barbarisch. Die Figur, in diesem Fall ein Weihnachtsmann, wird mit Süssigkeiten gefüllt und im Raum aufgehängt. Die Kinder sollen dann darauf einschlagen, bis die Sachen nach und nach herausfallen.
Von Liborio und Keyla habe ich ebenfalls viele Fotos und Videos erhalten. Symbolisch für alle verschiedenen Anlässe poste ich hier das Video mit dem Dank der Kinder der Boras. Sie wünschen uns allen eine frohe Weihnacht und bedanken sich für die Hilfe, die wir Ihnen gegeben haben. Diesen Dank gebe ich hiermit allen weiter, die mitgeholfen haben, oder sich sonstwie mit meinen Aktivitäten im Regenwald identifiziert haben.
Soviel Freude und Spass durften wir bringen, und soviel Freude geben sie uns zurück.
Abgesehen von der Chocolatada für die Kinder, existiert Weihnachten in den Dörfern eigentlich gar nicht. Man ist zu arm, um ein spezielles Nachtessen zu machen, ausserdem gibt es nicht in allen Häusern Strom. In den beiden Dörfern der Yahuas und der Boras, die in der Nähe der Stadt liegen, wird man um Mitternacht die Raketen bewundern, die in Iquitos in den Himmel geschossen werden. Denn in der Stadt feiert man Weihnachten mit einem Essen um Mitternacht. Und eben mit unzähligen Böllern, die in den Himmel geschossen werden.
Nachtrag. Liborio hat mir soeben erzählt, dass es im Regenwald an Weihnachten so stark geregnet hat, dass die Regierung den Strom kurzfristig ausgeschalten hat. Also Weihnachten im dunkeln - für 2 Tage in ganz Iquitos. Kerzen werden übrigens nur für schamanische Zeremonien gebraucht, oder in der Kirche. Im Privatbereich habe ich noch nie Kerzen gesehen, da reicht das Feuer der Kochstelle, oder die Handys, solange der Akku reicht.
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