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10/26/2020 1 Comment

Trevelez

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Mein heutiges Ziel liegt weit oben in der Albujara, im Nationalpark der Sierra Nevada. Trevelez ist ein kleines Dorf mit knapp tausend Einwohnern. Es ist eines der höchstgelegenen Dörfer von Spanien und bekannt für seine trockene Luft. 
Ich fahre noch einmal über die Autobahn bis Motril und dann Richtung Berge, genau wie vorgestern, als ich nach Granada unterwegs war. Aber diesmal zweige ich vor dem Stausee ab und folge der kurvenreichen Bergstrasse. Es ist ein weiter Weg, Die Strasse folgt der Topografie. Nur im ersten Teil gibt es neue Brücken, die Tobel überwinden, später verläuft die Strasse dem Hang entlang ins Tal und auf der anderen Seite wieder aus dem Tal heraus. Ich fahre durch kleine Dörfer, durch Olivenhaine, komme durch Pinienwälder. Immer höher. Je höher ich komme je mehr verändert sich die Vegetation. Jetzt sind es trockene Gräser, Disteln, Agaven und Stechginster. Mir fällt auf, dass viele der Pflanzen ziemlich spitzige und harte Stacheln haben. Sie schützen sich dagegen, gefressen zu werden. Vorher gab es Orangen, einzelne Feigenbäume, Kastanien, Eicheln. Die Eicheln sehen zwar so aus, wie ich sie kenne, aber die Blätter sind ganz anders. Ob das die Eichenwälder sind, in denen die Schweine leben, von denen der besten Schinken stammt, der 'Pata negra' - schwarzer Fuss. Weil die Schweine oft im Matsch stehen. Das ist hier allerdings kaum möglich, denn die Erde ist staubtrocken. Einmal sehe ich eine riesige Kastanie. Da muss ich anhalten. Muss sie von nahem ansehen und fotografieren. 
Die Strasse ist schmal, es gibt nur wenig Ausstellplätze. Aber fast immer wenn einer kommt, halte ich an, geniesse die Aussicht hinunter ins Tal mit seiner verschlungenen Strasse. Alles was ich hier unten an Strasse sehe, bin ich gefahren. Dort die Schlaufe um den Berg und auf der anderen Seite noch einmal in einem grossen Bogen um den Berg herum. 
Und dann sehe ich es, das Dorf Trevelez. Eines dieser kleinen weissen Dörfer. Nur geht es hier um Schinken, ausschliesslich um Schinken. Hierher wird er aus ganz Spanien gebracht. Hier hängt er an der trockenen Luft. Zwei Jahre lang. Ich hoffe nur, dass mir kein Lastwagen entgegenkommt. 
Tatsächlich kommt einer, als ich auf dem Ausstellplatz vor dem Dorf stehe und einen ersten Blick auf das Dorf in die Kamera banne. 
'Jamon de Trevelez - Gran Reserva' steht auf einer Hausfassade. Hier reift der Schinken wie guter Wein. Ich parkiere auf dem Dorfplatz. Möchte etwas trinken, eine Toilette. "No", sagt die Frau, die die Tische bewacht. Auf was sich ihr No bezieht, weiss ich nicht so genau. Einen Blick hinein werfen darf ich nicht, auf die Terrasse ebenfalls nicht gehen und die Toilette wird gerade geputzt. Da, am äussersten Tisch an der Sonne dürfte ich Platz nehmen. 
"Dann lass es!" Ich werde selten ärgerlich, hier bin ich es. Verwerfe die Hände und gehe weiter. So dringend war es nicht, ich kann gut noch ein wenig durch das Dorf spazieren. Dabei entdecke ich die witzigen gehäkelten Überzüge für die Blumentöpfe. Der Laden, vor dem sie stehen, ist geschlossen. Auch sonst ist alles geschlossen. All die Shops wo Souvenirs und Schinken verkauft werden, sind zu. Auch die Restaurants. Nur eines ist offen. Vier alte Männer sitzen davor, teilen sich einen Teller Schinken und plaudern. 
Ich setze mich in gebührendem Abstand, bin der einzige Gast. Auf dem Tisch ist die Menukarte als digitaler ScanCode. Ich öffne die Karte mit dem Handy, aber bevor ich sie studieren kann, kommt die Serviertochter.
"Eine Portion Schinken, ein Glas Weisswein und ein Wasser", dann suche ich die Toilette.
Als ich wieder zurück will, kann ich die Türe nicht öffnen. Die Türfalle lässt sich nicht bewegen. Ich drücke sie herunter, nach oben, ziehe an der Türe, drücke sie. Sie macht keinen Wank. Der kleine Riegel, mit dem ich die Türe geschlossen hatte, ist offen, aber die Türe lässt sich nicht bewegen. Und jetzt? 
Ich hab doch noch die Menukarte auf meinen Handy geöffnet, wenn ich Glück habe, steht da die Telefonnummer drauf. Tatsächlich, da ist sie. Ich rufe an und höre draussen an der Theke das Telefon klingeln, höre wie die Serviertochter drangeht. "Digame!". 
Wir müssen beide lachen, als sie mich aus der Toilette befreit. Die Türfalle lässt sich gar nicht bewegen, ich hätte nur herzhafter ziehen müssen. 
Mein Schinken schmeckt fantastisch. Langsam finden sich jetzt noch ein paar weitere Leute ein. Sie sitzen vorne an der Sonne unter den Sonnenschirmen. 
Bevor ich zurück zum Auto gehe, versuche ich, einen Blick in einen der grossen Lagerräume zu werfen. Er ist voller Schinken. In jedem Lokal hängt er. In den Souvenirläden genauso wie in jeder Gaststube. Und wahrscheinlich auch in all den hohen Häusern, die an den Hang geklebt sind. 
Für den Rückweg wähle ich die leicht kürzere Strecke und komme bei Orgiva vorbei. Hier hatten wir uns vor Jahren für ein Grundstück interessiert. Das heisst, eigentlich ging es uns nur um das alte Haus, aber der Bauer, dem das Land gehörte, bestand auf der ganzen Liegenschaft. Auf der riesigen Orangenplantage. Orangen, Zitronen, Mandarinen, ein paar Feigen und Granatäpfel waren da und ich möchte nun wissen, was mit dem Gelände passiert ist. Wurde es überbaut? 
Ich finde das Tor, es steht offen. Dahinter gibt es eine weisse Mauer und ein zweites Tor. Und drinnen steht das Haus wie damals. Renoviert, umgebaut, aber in der Struktur noch immer gleich. Mit dem grossen runden gepflasterten Platz davor. In der neuen Mauer wurde extra ein Teil ausgespart für den alten Olivenbaum, damit der ungehindert seine Äste strecken kann. Das gefällt mir, da wurde tatsächlich renoviert und nicht zerschlagen. Daneben gibt es ein zweites neues Haus. Mit einer Mauer aus Natursteinen. Diskret  versteckt hinter den alten Bäumen.
Ich fahre weiter, halte noch einmal an. Diesmal um die Aussicht über den Stausee zu bewundern. Die Staumauer war damals im Bau, als ich vor fast 20 Jahren das letzte mal hier war. Jetzt liegt der See smaragdgrün vor mir. 
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1 Comment
Irma Hufschmid
11/8/2020 20:43:54

Schön Beatrice, die Fotos, die Beschreibung der Orte, man reist einfach mit umsomehr, wenn man all die Orte kennt......herrlich dieser tiefblaue Himmel über Trevelez, dieses Licht. Soooo leer habe ich die al hambra nun wirklich noch nie gesehen, so richtig zum Geniessen und Verweilen.
Danke für deinen wiederum tollen Bericht. Geniesse es trotz Covid und bleib gesund

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